Krise in Venezuela: Schwangere Frau bei Protesten ermordet

adriana-urquiola

28-Jährige Adriana Urquiola war im dritten Monat schwanger (Foto: Difusión)
Datum: 24. März 2014
Uhrzeit: 06:40 Uhr
Leserecho: 8 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Bei einem bewaffneten Angriff auf eine Gruppe von Demonstranten ist am Sonntagabend (23.) Ortszeit eine junge Frau im Bundesstaat Miranda mit zwei Schüssen (einer in den Kopf) getötet und eine weitere verletzt worden. Nach Angaben der Polizei war die 28-Jährige Gebärdendolmetscherin Adriana Urquiola im dritten Monat schwanger und starb kurz nach Einlieferung in der Notaufnahme des Krankenhauses „Vicitorino Santaella“. Ihre Begleiterin Rosalba Pérez Ibáñez wurde von einer Kugel in den rechten Arm getroffen und schwebt laut den behandelnden Ärzten nicht in Lebensgefahr.

mord

Laut Berichten von Augenzeugen und staatlich nicht kontrollierten/manipulierten Medien hatten Unbekannte in Los Nuevos Teques das Feuer aus einem schwarzen Geländewagen heraus auf eine Gruppe von Demonstranten eröffnet. Die beiden Frauen waren nicht an der Demonstration beteiligt, stiegen kurz vor dem Angriff aus einem öffentlichen Verkehrsmittel aus und gerieten zufällig in die Schusslinie.

dolmetscherin

In Venezuela ist es ein offenes Geheimnis, dass Mitglieder des Geheimdienstes und bewaffneter regimetreuer Parteimilizen auf den Straßen patrouillieren, in friedliche Demonstrationen schießen und von der Polizei unbehelligt bleiben. Die seit 12. Februar anhaltenden Proteste gegen das linksgerichtete Regime haben bisher nach offiziellen Angaben 34 Menschen das Leben gekostet, die tatsächliche Zahl dürfte allerdings höher liegen.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    thor

    also, wer sich jezt noch immer nicht bewaffnet ist wirklich selbst schuld!

    • 1.1
      Martin Bauer

      Nur, woher eine Waffe und Munition kriegen, ohne PSUV Mitgliedschaft…?

      • 1.1.1
        Alexander

        Was bringt es Ihnen, eine Waffe zu besitzen, wenn Sie in der nötigen Situation diese aus Unerfahrenheit oder Pech nicht nutzen können? Was bringt es Ihnen eine Waffe zu besitzen, wenn sie aus einem Hinterhalt oder einer für sie nicht erkennenden Gefahr erschossen werden? Was passiert, wenn sie fälschlicher Weise eine Situation so einschätzen, dass sie jemanden Töten, der Ihnen überhaupt nichts antun wollte? Sind Sie überhaupt in der Lage einen Menschen zu erschießen und danach auch damit zu leben?

        Der Ruf nach Waffen ist in einer solchen Situation immer schnell, was eine bewaffnete Bevölkerung für Konsequenzen hat, sehen wir in Venezuela und vor allem in den USA. Es sterben fast immer unschuldig. Waffen haben in einem zivilen Umfeld absolut nichts zu suchen, in einem funktionierenden Staat und einer intakten Gesellschaft, sollten Waffen nur für die Verteidigung des Landes und der Bevölkerung eingesetzt werden und die betreffenden Personen müssen Integer und Vertrauensvoll sein. Das Beste wäre es, Venezuela vollständig zu entwaffnen und die Nachschublinien auszutrocknen. Nur noch das Militär und die Polizei dürfen Waffen tragen (nicht besitzen) und sie müssen entsprechend genaustens überwacht werden und gegebenfalls bei Missbrauch zur Rechenschaft gezogen werden.

      • 1.1.2
        Martin Bauer

        Der Besitz einer Waffe macht mich nicht unverwundbar, aber er könnte meiner Familie und mir das Leben retten. Und ich würde keinem raten, darauf zu wetten, dass ich sie nicht sachgerecht anzuwenden weiss…
        Notwehr ist ein Grundrecht, dass man niemandem nehmen kann. – Wenn bewaffnete Mörder ausziehen, um wahllos Tod und Terror zu verbreiten, dann ist es angebracht und gerechtfertigt, sie mit Waffengewalt zu stoppen, BEVOR sie jemanden umbringen. Der Staat schützt niemanden vor diesen Mördern, vielmehr finanziert und schickt er sie.
        „Nur noch das Militär und die Polizei dürfen Waffen tragen (nicht besitzen) und sie müssen entsprechend genaustens überwacht werden und gegebenfalls bei Missbrauch zur Rechenschaft gezogen werden.“ – Jetzt bleibt mir aber die Luft weg! Von welchem Land, welchem Militär und welcher Polizei ist hier die Rede? Und wer überwacht sie? – Haben Sie selber mal ein paar der Colectivos gegenüber gestanden?

      • 1.1.3
        der Reisende

        Alexander in was fuer einer Welt lebst du?????
        und wer soll hier die Kontrolle ueber die Waffen Uebernehmen??????

      • 1.1.4
        annaconda

        Selbst das Gesetz zur Notwehr ist derartig verdreht, dass ich erstens abwarten muesste ,dass der Angreifer zuerst schiesst und ich dafuer Zeugen habe. Zweitens muss er mich dann nur schlecht getroffen haben, damit ich noch zurueckschiessen kann und drittens muss ich den Consejo comunal schriftlich um Erlaubniss bitten mich verteidigen zu duerfen(mit 2 Wochen Antizipation). Andernfalls bin ich der Moerder, welcher mit der harten Hand des Gesetzes bestraft wird.Wie man,s dreht die Oberkriminellen schuetzen ihre Unterkriminellen wo,s nur geht.Die beste Waffe ist ,diese Verbrecher aus Miraflores zu jagen.

      • 1.1.5
        Martin Bauer

        Na ja, Annaconda, dazu gäbe es einiges anzumerken. Aber diskutieren wir hier besser nicht. Nur ganz grundsätzlich: Erst sichere ich mal das eigene Überleben, dann sehe ich weiter…

  2. 2
    Manuel Klabouch

    Ich hatte am Sonntag Jahrestag. Lebe seit 30 Jahren in Venezuela. Was in diesem Land im Moment passiert, ist unglaublich. Wenn ich in linken Medien in Deutschland lese: Gewalt seitens bewaffneter Oppositionsanhänger, dann wünsche ich mir den Schreiber dieser linken Mülltonnenblätter hierher nach Venezuela. Zuerst würde ich ihm ins Gesicht schlagen und danach seine breiige Masse bespucken. Schämt Euch, solche Lügen zu verbreiten. Ihr seid ein erbärmlicher Haufen Müll. Vor einer Woche wurde der Sohn unserer Freunde erschossen. Nachweislich von Regierungsmilizen.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!