Ecuador: Die Osterwoche in Quito – Traditionen und kulturelles Erbe

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Quito verfügt über ein großartiges religiöses Erbe (Foto: quitosemanasanta)
Datum: 09. April 2014
Uhrzeit: 06:27 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Altstadt von Quito (UNESCO-Weltkulturerbe) hat sich hübsch gemacht, um den bewegenden und farbenfrohen Osterprozessionen vom 13. bis 21. April eine würdige Kulisse sein zu können. Die Osterfeierlichkeiten sind eines der Highlights im alljährlichen Eventkalender der Hauptstadt Ecuadors. Quito verfügt über ein großartiges religiöses Erbe, das verkörpert wird durch den fest verankerten Glauben, die Bräuche, Traditionen und die Jahrhunderte alten Feierlichkeiten. Dank der ethnischen Vielfalt der Bevölkerung gehören hier auch Zeremonien aus der Kolonialzeit zu den Ostertraditionen. Weltweit einzigartig wird in Quito der „Arrestre de Caudas“, zu Deutsch das „Abschleppen des Zuges“ zelebriert, eine über 500 Jahre alte Trauerzeremonie. Die Prozession des Erzbischofs und seiner Prälaten findet am Aschermittwoch statt, alle Protagonisten sind bekleidet mit den „caudas“, schweren, schwarzen, fast zwei Meter langen Kappen, Symbol für alle Sünden der Welt.

ostern

Der Gründonnerstag steht im Zeichen der sieben Gänge, die Jesus in seiner letzten Woche zwischen Donnerstag und Freitag vollführte. Die Altäre der Kirchen und Kapellen in der Altstadt werden für die Ankunft der Gläubigen üppig geschmückt und dekoriert. Besonders sehenswert sind die Capilla del Robo und die Kirchen Santa Clara, Carmen Alto, San Francisco, La Compañía, San Agustín sowie die Kathedrale.

Das Herzstück der Osterfeiertage ist die Karfreitagsprozession, la Procesión Penitencial Jesús del Gran Poder (Prozession des allmächtigen Jesus), die das Leiden Christi auf seinem Weg zur Kreuzigung repräsentiert. An diesem Tag versammeln sich hunderttausende Quiteños auf den wichtigsten Plätzen der Stadt, vor allem auf der Plaza de San Francisco, wo die Prozession beginnt und auch endet.

Der Ostersamstag wird bestimmt von der dreistündigen Litanei in der Kirche San Francisco, durchsetzt von Hymnen und Gebeten zu Ehren der Jungfrau Maria, die ihren Sohn verloren hat. Höhepunkt der Feierlichkeiten ist schließlich die feierliche Ostermesse zur Auferstehung, die durch den Erzbischof in der Kathedrale der Stadt begangen wird.

Auch zahlreiche Ausstellungen und Konzerte sind Teil des Osterprogramms in Quito, darunter beispielsweise das Festival religiöser Musik. In diesem Jahr können erstmals Zuhörer den Aufführungen der teilweise noch unveröffentlichten Partituren in verschiedenen Kirchen und Klöstern der Stadt beiwohnen. Alle Konzerte finden in bekannten Gebäuden der Altstadt statt, zum Beispiel im historischen Nationaltheater Sucre oder in der Kathedrale.

Auch die Küche Quitos spielt zur Osterzeit eine wichtige Rolle, vor allem die Fanesca brodelt an diesen Tagen auf nahezu allen Herden der Stadt. Das typische Ostergericht ist eine Suppe aus zwölf verschiedenen Getreiden und Gemüsen, eine Anspielung auf die zwölf Apostel. Weitere Zutaten sind Kabeljau, hartgekochte Eier, Frittaten und Kartoffelpüree.

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