Rettung des Amazonas in Peru: 35 Millionen US-Dollar für die Region Madre de Dios

Datum: 22. April 2014
Uhrzeit: 09:57 Uhr
Ressorts: Natur & Umwelt, Peru
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Die peruanische Regierung will für Entwicklungsprojekte 35 Millionen US-Dollar in der Region Madre de Dios bereitstellen. Dies gab Präsident Ollanta Humala am Sonntag (20.) bekannt. Ein Großteil dieser Projekte hat eine Reduzierung des illegalen Bergbaus und der organisierte Kriminalität am südwestlichen Rand des Amazonasbeckens zum Ziel. „Wir müssen den Amazonas retten …. wir müssen die Interessen unserer Kinder schützen“, so Humala.

Die südlichste Region im peruanischen Amazonasgebiet grenzt an Brasilien und Bolivien, fast die gesamte Fläche ist von tropischem Regenwald bedeckt. Madre de Dios lebt hauptsächlich vom Tourismus, sowie vom Anbau von Kautschuk, Goldwäscherei und Holzeinschlag. Präsident Humala argumentierte, dass die geplanten Investitionen zur Erhaltung des Amazonas-Regenwaldes beitragen werden.

Schwerpunkt sei demnach die Eindämmung des illegalen Bergbaus. Untersuchungen belegen, dass dieser bereits zu drastischen Auswirkungen auf die Umwelt geführt hat. Laut einer Studie des Forschungsinstituts „Carnegie Institution for Science“ wurden in den letzten Jahren über 30 Tonnen Quecksilber in die Flüsse der Region eingeschwemmt. Die Bewohner der ländlichen Gemeinden sind einer fünffach höheren Konzentration von Quecksilber ausgesetzt, als das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als unbedenklich eingestufte Niveau. Geographische Untersuchungen belegen, dass jedes Jahr seit 2008 rund 6.140 Hektar Wald für kleine Bergbau-Unternehmen abgeholzt oder brandgerodet wurden.

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Kommentarbereich

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  1. Dass man mit 35 Mio US-Dollar eine Lösung herbei führen kann, halte ich für SEHR unwahrscheinlich. Da gibt es mehrere Tausend Mineros und deren Familien, denen die Existenzgrundlage weggenommen wird. Es stimmt schon, dass endlich etwas getan werden muss, um die absolute Zerstörung des Urwaldes in Madre de Dios zu stoppen – das geht aber nur mit vernünftigen Arbeits-alternativen für die Betroffenen. Einfuhrstopp für Tropenhölzer, Einfuhrbeschränkungen für Para-Nüsse, Krieg gegen die Mineros usw. waren halt bisher nur Maßnahmen, die keine Lösungen schufen sondern nur neue Probleme, ohne die alten aus der Welt zu schaffen. Die 35 Mio. gehen für selbsternannte „Experten, Consultants und Umweltorganisationen“ drauf, erreicht wird eine Tonne vollgeschriebenes Papier und das war es dann auch.
    Was WIRKLICH gebraucht wird, sind alternative Einkommensmöglichkeiten, die von den dort ansässigen Leuten auch tatsächlich angenommen und durchgezogen werden. Landwirtschaft, Viehzucht etc. ist durch die Goldwäscherei sehr zurückgegangen, die meisten Lebensmittel werden von weither angefahren. DAS wäre eine Alternative. Lebensmittelindustrie, die z.B. regionale Spezialitäten in Koserven füllt und exportiert, eine höhere Nutzung der Wertschöpfungskette im Bereich Holz und Handwerk, Naturmedizin und Heilpflanzen, Zierfischzucht und so vieles anderes mehr … dafür reichen aber die läppischen 35 Mio US$ nicht. Kürzlich wurde Madre de Dios in Notstand versetzt, um das Dekret 015 durchzusetzen, welches die Kontrolle von Chemikalien und Kraftstoff reglementiert (Anti-Drogen Maßnahme). Dadurch werden nun auch alle anderen Zweige in den Ruin getrieben – die Mineros nicht, die gehen halt einfach woanders hin. Und letztlich gehen die Bergbaukonzessionen an vor allem ausländische Multinationale Firmen, die dann dort weitermachen, wo die Einheimischen aufgehört haben. Und alles unter dem „Deckmäntelchen“ des Umweltschutzes … lächerliches Nachgeplapper: “Wir müssen den Amazonas retten …. wir müssen die Interessen unserer Kinder schützen”, so Humala.

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