Krise in Venezuela: Weiterer Offizier wendet sich öffentlich gegen das Regime

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Hauptmann Juan Carlos Caguaripano Scott: Wir dürfen nicht als einer Generation von Opportunisten und Feiglinge in Erinnerung bleiben (Screenshot YouTube)
Datum: 29. April 2014
Uhrzeit: 13:01 Uhr
Leserecho: 11 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der Journalist und ehemalige Vizepräsident von Venezuela, José Vicente Rangel, hat in seinem Fernsehprogramm “José Vicente Hoy” bestätigt, dass 30 Militärs wegen angeblicher Beteiligung an einem Putschversuch gegen Präsident Maduro festgenommen wurden. Im von Protesten gebeutelten südamerikanischen Land sollen laut Angaben des Regimes bereits am 20. März ebenfalls drei Generäle der Luftwaffe festgenommen worden sein. In den letzten Stunden wurde ein weiterer Offizier der Nationalgarde verhaftet, der in einer Video-Botschaft die Komplizenschaft der militärischen Befehlshaber mit dem Regime verurteilt hatte.

Hauptmann Juan Carlos Caguaripano Scott hat dem linksgerichteten Regime unter anderem vorgeworfen, Haupttreiber des „Bruderkrieges“ zu sein, in dem die Nation versinkt. „Ich betrachte es als meine Pflicht, auf die Missstände im Land hinzuweisen. Es gibt genug Gründe, um nun das Schweigen zu brechen und der Wahrheit ins Gesicht zu schauen. Wir können nicht mehr länger der bewaffnete Arm einer politischen Partei bleiben. Der Präsident und jede Behörde, die die Verfassung verletzt, muss zurücktreten. Die politischen Gefangenen müssen frei gelassen werden. In diesem Land kann jeder morgen selbst ein Opfer sein“, so Caguaripano.

„Die Zukunft dieses Landes und der Nationalgarde liegt jetzt in unseren Händen. Der wahre/echte Soldat trägt nicht nur eine Waffe in der Hand, er trägt Ideen in seinem Kopf. Aber am wichtigsten und heiligsten ist, dass ein echter Soldat die Liebe für sein Land und für seine Familie in seinem Herzen trägt. Wenn wir nicht in der Lage sind, das zu verstehen, dann müssen wir unsere Uniform beiseite legen. Wir dürfen nicht als einer Generation von Opportunisten und Feiglinge in Erinnerung bleiben“, sagt der Offizier in seiner feurigen Rede.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Flocky44

    Das finde ich ja geil…wenn das in die Richtung weiter geht…wird die Luft vom Busfahrer ganz dünn!

  2. 2
    Gast.

    Es gab mal eine Liste von 200.Leuten die an den Schaltstellen der Macht sitzen und leider
    durch Kubanisches Personal ausgetauscht wurden denn zu seinen eigenen Leuten gibt es
    kein Vertrauen.
    Sagen wir mal so ich würde da kein großes Brimborium veranstalten die werden doch noch
    200.Patronen übrig haben???

    • 2.1
      Martin Bauer

      Da muss man in Havanna anfangen.

      Aber meine Anerkennung und Respekt für Juan Carlos Caguaripano Scott! Es gibt zwar viele Soldaten, die seine Ansichten teilen, aber wenige, die bereit sind, die in der Regel für sie und ihre Familien sehr harten Konsequenzen in Kauf zu nehmen, wenn sie nicht mit den Wölfen heulen.

  3. 3
    fideldödeldumm

    Er sagt genau die richtigen Worte! Leider erreicht seine Aussage nicht die Masse. Und leider wird er schnell von der Bildfläche verschwinden. Cuba 2.0!

  4. 4
    Martin Bauer

    Es nutzt leider nicht viel, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Das ist zwar ein wichtiges Signal, aber dann auch das Ende seiner Aktivität, wenn er sich nicht vorher ins Ausland absetzen konnte. Mehr wäre zu erreichen, durch interne Überzeugungsarbeit unter Kollegen.

    • 4.1
      der Reisende

      Interne Überzeugungsarbeit mit wem ?????? Da sind 90% Hosenscheißer , die verkaufen ihre eigene Oma für ein Hühnchen.

      • 4.1.1
        Martin Bauer

        Die gibt es natürlich. Ich habe aber auch ganz andere getroffen, aktive wie a.D., mit Mut und Grütze im Kopf. Das Problem ist die interne Kommunikation und das Vertrauen in den Nächsten. Wenn einer nicht zu sinnlosem Märtyrertum neigt, betrachte ich das nicht als Feigheit.

  5. 5
    babunda

    in diesem land habe ich mal 19 jahre gelebt, was ist aus dem land geworden? vor chavez gab es alles und die unsicherheit war normal wie auch in anderen ländern. die verflixten roten chavisten haben das land total ruiniert.

  6. 6
    Alba

    Und wo sitzt er nun? Klar, auch er wurde ein kassiert. Ihr werdet nichts mehr von ihm hören, auch weg vom Fenster. Da kommt man immer mehr zu der Überzeugung, dass da nur bewaffneter Aufstand, bewaffnete Gegenwehr, bewaffneter Angriff zum Erfolg helfen kann. Die Regierung will keinen Dialog, will keine Einigung, will nicht von ihren Standpunkten abrücken, will nicht. Was bleibt dann zu tun übrig?

  7. 7
    Gerhard Pszola

    Ich lese mit Interesse seit 3 Monaten, was dort in Venezuela,meinem Nachbarlarland passiert. Ich lebe in Brasilien.
    Die Bevoelkerung ist gut informiert, ueberall in Laaerbteinamerika gibt es Internetzugang. Hauptsaechliche die junge Generation nutzt es jeden Tag.
    Der Aufsatnd erinnert mich sehr an die Vorgaenge in Nordafrika, wo Aegypten und Tunesien um ihre Freiheit gekaempft haben.
    Die Macht der neuen Medien ist nicht zu unterschaetzen. Sie gibt dem Volk die Moglichkeit, sich zu informieren und zu organisieren und sich so die eigene Freiheit zu erzwingen. Auch ohne Krieg.
    Ich hoffe, das die verkappten Kommunisten schnell das land freimachen fuer eine echte Demokratie. Das Problem ist nur, wer soll denen Asyl gewaehren? Und deren Millionen unangetastet lassen. Diktatoren sind im Aussterben begriffen.

    • 7.1
      Martin Bauer

      Aber in den erwähnten Ländern hat in jedem einzelnen Fall das Militär entschieden. Mal gegen, mal für das Volk. Gleiches kann ich für Venezuela noch nicht erkennen, jedenfalls nicht, solange Kubaner im Land das Sagen haben.

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