Lateinamerika: Von Moskau bis São Paulo – Millionen Arbeiter auf der Straße

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Demonstranten marschieren durch die Straßen von Caracas (Foto: Twitter)
Datum: 02. Mai 2014
Uhrzeit: 08:31 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der 1. Mai wird als Internationaler Tag der Arbeiterbewegung in vielen Ländern gefeiert. Millionen von Arbeitern auf der ganzen Welt gingen auf die Straße und lieferten sich auch Auseinandersetzungen mit der Polizei. In mehreren Ländern Lateinamerikas, darunter Brasilien, Venezuela, Honduras, Mexiko, Peru und Uruguay ist der Erste Mai ein offizieller Feiertag, den die Gewerkschaften feiern.

In Istanbul kam es am Maifeiertag zu schweren Zusammenstößen. Tausende Polizisten hatten den symbolträchtigen Taksim-Platz abgeriegelt und schlugen Demonstrationen von Regierungsgegnern mit Wasserwerfern und Tränengas nieder. Laut Medienberichten waren rund 40.000 Polizisten in Istanbul im Einsatz, mehr als 143 Demonstranten wurden festgenommen.

Erstmals seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat in Moskau die traditionelle Parade der Gewerkschaften zum 1. Mai über den Roten Platz geführt. Mehr als 100.000 Menschen nahmen an der Kundgebung teil, die angesichts der Ukraine-Krise deutlich patriotisch geprägt waren. „Ich bin stolz auf mein Land“ und „Putin macht es richtig“ waren einige der Parolen auf den Transparenten der Demonstranten, die von Tausenden von russischen Fahnen begleitet wurden.

Tausende von Kilometern entfernt versammelten sich in der brasilianischen Mega-Metropole São Paulo rund 1,2 Millionen Arbeitnehmer und kritisierten die Regierung von Präsidentin Dilma Rousseff. Das Staatsoberhaupt stellt sich im Oktober zur Wiederwahl und sieht sich seit dem letzten Jahr mit zahlreichen Demonstrationen konfrontiert.

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Kritik an der Regierung gab es auch im benachbarten Venezuela, wo rund 3.000 Demonstranten der Opposition im Osten Caracas gegen Inflation, Knappheit und Unsicherheit protestierten. Zur gleichen Zeit marschierten Tausende von Chávez-Anhängern durch die Straßen und lobten den jüngsten Anstieg des Mindestlohns von 30% (25. Lohnerhöhung in 15 Jahren).

Unterstützung für den venezolanische Verbündeten kam von der kommunistisch regierten Karibikinsel Kuba. Am traditionellen Umzug unter Vorsitz von Präsident Raúl Castro nahmen nach offiziellen Schätzungen rund 600.000 Menschen teil und brachten unter anderem ihre Unterstützung für die „Bolivarische Revolution“ im südamerikanischen Land zum Ausdruck.

Die zentralamerikanischen Länder waren der Schauplatz großer Demonstrationen. In Honduras forderten etwa 30.000 Arbeiter unter anderem die „Entmilitarisierung“ der Sicherheitskräfte, während in Guatemala etwa 10.000 Arbeiter faire Löhne forderten.

In der chilenischen Hauptstadt Santiago gab es gewalttätige Zwischenfälle, mehr als 40 Personen wurden verhaftet. In Kolumbien kam es in Medellín zu Unruhen, fünf Polizeibeamte wurden verletzt. In Bolivien nutzte Präsident Evo Morales die Gelegenheit, das Dekret für eine 20-prozentige Erhöhung des Mindestlohnes zu unterschreiben.

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