Anhaltende Unsicherheit und Krise: Auswanderungswelle erfasst Venezuela

maiquetia-boleto

Datum: 03. Juli 2014
Uhrzeit: 15:02 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 16 Kommentare
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
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Mit seiner sozialistischen „bolivarischen“ Revolution wollte Venezuelas verstorbener Präsident Hugo Chávez ganz Lateinamerika beglücken und verschenkte Gas und Öl mit vollen Händen. Leider verpasste er es über seinen Visionen, die eigene Wirtschaft am Leben zu halten. Ein Jahr nach seinem Tod erlebt das erdölreichste Land der Welt einen dramatischen Niedergang.

Analysten sprechen von einen deutlichen Anstieg der Venezolaner, die definitiv ihre Koffer packen und ihr krisengebeuteltes Heimatland in Richtung Spanien, den USA und Kolumbien verlassen. Bereits im ersten Jahr seit Dienstantritt von Präsident Maduro sind sie auf der Flucht vor ausufernder Kriminalität, horrender Inflation, Knappheit und Unsicherheit.

Laut Anitza Freitez, Direktorin des Instituts für Wirtschafts-und Sozialforschung der Universidad Católica Andrés Bello (UCAB), sind zwischen 2000 und 2010 etwa eine halbe Million Venezolaner migriert. Freitez spricht von einem „wachsenden Trend“ der nicht zu stoppen ist. Nach ihren Schätzungen wird die Zahl bis Ende 2014 auf etwa 800.000 ansteigen.

In einem Interview gab Luis Vicente León, Präsident des Meinungsforschungsinstituts Datanálisis bekannt, dass sich die Auswanderungswelle zu der von anderen Ländern erheblich unterscheidet. „Die venezolanische Bevölkerung, die ihr Heimatland verlässt, ist zwischen 25 und 40 Jahre alt und hochgebildet. Wir verlieren Menschen mit einem hoch qualifizierten Profil. Die meisten von ihnen haben mindestens einen Hochschulabschluss, Doktorand und Master-Abschluss“. Die meisten Migranten verlassen das Land in Richtung USA, Spanien und Kolumbien – immer mehr geben als Reiseziel auch England, Italien, Frankreich, Portugal und Australien an.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    thor

    das kommt denen doch gerade recht….

  2. 2
    Caramba

    Wenn „Denen“ die rotxxxxxx Paviane sind, ja – die brauchen das Volk dumm.
    Für Vzla ist das eine Katastrophe – das sind genau die Leute, die dringend gebraucht werden, sobald Vzla MadBurro und seine kubanische Bande zum Teufel jagt. Wer sonst soll Vzla wieder aufbauen? Der klassische Chavista ist dazu zu dumm und zu faul…….

  3. 3
    Wolfgang

    Cool! 800.000 Leute weniger, mit denen ich mich bei Sigo um Speiseoel und Zucker streiten muss.

  4. 4
    hugo

    80 morde pro 100 000 einwohner, plus auswanderer,…das land erledigt sich selbst.
    es brauch halt seine zeit.

  5. 5
    fideldödeldumm

    Tja, zurück bleiben zumeist die Doofen und Kriminellen. Oder Wolle?

  6. 6
    Jens

    Schickt doch bitte die jungen gutaussehenden Frauen nach Deutschland – Alemania.

    Den Rest könnt ihr behalten.

  7. 7
    Herbert Merkelbach

    Selbst der Kolumbianer auf dem Präsidententhron Venezuelas muss sich in einer beängstigenden Form geäußert haben, dass so viele, aus dem Mittelstand stammende Menschen, diesem Land den Rücken kehren. Meine Info: entweder war es Lapatilla oder dolartoday. Egal. Noch können sie es. Ich möchte nicht wissen was geschehen wird, wenn diese Auswanderungswelle bedrohliche Ausmaße annimmt. Die lange Grenze Venezuelas mit den Nachbarstaaten ist löchrig wie ein Schweizer Käse, überall kann es keine Grenzkontrollen geben um die Leute vom Verlassen Venezuelas zu hindern.

  8. 8
    hugo

    hallo jens,

    die frauen können nicht kochen, nur handy und das auch noch im bett.

    ,

    • 8.1
      Jens

      hallo hugo, handy und bett sind völlig ausreichend. wir wollen ja niemanden überfordern.

  9. 9
    peter

    die Schönheit der Frauen ist unübertroffen und kochen? mein Gott da muss die schwiegermama helfen.
    das Telefon aber sofort vernichten, mit diesem ding ist die totale Verblödung schon vorprogrammiert.
    wir sehen es hier in Deutschland, Telefon und ohrstöpsel, bis zum alter von 30 immer in betrieb.
    ergebinis 60% dieser Jugend hat grosse Problem beim schreiben und rechnen.

  10. 10
    Caramba

    Leute, gehts ein bisschen weniger infantil und sexistisch? Sry, ich bin nicht prüde, aber jetzt wird´s schon ein bisschen niveaulos……oder ist das euer Niveau?
    Dann chattet doch bitte auf Facebook oder irgendeiner Latina-Dating Seite oder so weiter……hier gehts um eine Auswanderungswelle aus Vzla.

  11. 11
    peter

    hallo Caramba, du hast recht. aber was sollen wir tun hier in Deutschland? oder was können wir tun? und wenn wir was tun dann nur auf privater basis, ohne unsere misserablen Politiker, die sind auch nur käuflich.

  12. 12
    hugo

    man(n) kann doch nur das was in diesem land passiert ins lächerlische ziehen.
    wenn ich hier lese das “ hoch qualfizierte menschen“ ins ausland gehen so frage ich mich der 15 jahre in diesem land lebt warum ist mir bis heute fast noch keiner begegnet.
    oder sind die etwa schon vor 15 jahren alle weg.

    • 12.1
      Caramba

      Hmmm….hängt das vielleicht an den Kreisen, in denen Du dich bewegst?
      Mir sind in viel weniger Zeit etliche gut qualifizierte Leute begegnet, vom Schweisser über den Diesel-Mechaniker und den Segelmacher bis zum IT-Spezialisten, dem ich sogar das Prädikat „Hacker“ geben möchte (mein höchstes Kompliment für IT) .
      OK, die Arbeitsmoral ist eine etwas andere Sache, pünktlich fertig wird nix und wenns zeitnah fertig werden soll, muss man schon persönlich dahinter sein – aber das ist nur die Kehrseite der lockeren Einstellung zum Leben, die wir – zumindest ich – doch auf der anderen Seite so schätzen, oder?
      Zu sagen, es gibt keine qualifizierten Leute in Vzla ist eine Verallgemeinerung, denke ich.
      Klar, der Anteil an dummen und faulen Leuten ist hoch, aber das ist auch von den Pavianen bewusst herbeigeführt, die brauchen das Volk dumm und faul. Und natürlich wird ein wirklich begabter Administrator nicht zum Mindestlohn bei CANTV arbeiten, denn solche Leute finden überall auf der Welt gutbezahlte Arbeit……you pay peanuts, you get monkeys.
      Dass diese Qualifizierten jetzt abwandern, ist eine Katastrophe für Vzla, deren Ausmass sich wohl erst in vielen Jahren wirklich zeigen wird.
      Slds
      dd

  13. 13
    Inge Alba

    Wer sollte und wer könnte diese quilifizierten Menschen aufhalten? Recht haben sie, die Welt ist gross und wenn man mich im eigenen Land nicht will, der Nachbar nimmt mich. Dies erleben wir doch auch in Europa und nicht zu knapp. Keine Angst, wenn in Vzla. die Zustände wieder einigermassen geordnet und demokratisch werden sollten , dann kommen mindestens doppelt so viele Menschen die ausgewandert sind wieder zurück, denn in eine Land mit Zukunft geht jeder gerne. Vzla. ist ausserdem ein Land mit Potenzial. Eine Regierung die für Ordnung sorgt, die Kriminalität eindämmt, Unternehmen anlockt, dies wird auch in Vzla. wieder so kommen, vielleicht muss man einige Jahre warten, vielleicht muss Maduro und seine sozis erst so richtig bis zum Hals im Dreck stecken, d.h. der Venezolaner, dem einfachen Mann auf der Strasse dem muss es richtig dreckig gehen, dann geht er auf die Strasse, es wäre ideal wenn ausser den Windeln auch das Bier, der Rum, der Whisky nur noch auf Gutschein an die „Oberen Zehntausend“ abgegeben würde. Irgendwann wird es jedem Venezolaner zu blöde und er geht gegen diese Regierung auf die Strasse, ok. dies muss man abwarten können in Vzla. oder in einem anderen Land.

    • 13.1
      Caramba

      Ich hoffe sehr, sie haben recht. In das von Ihnen beschriebene Venezuela würde ich auch gerne kommen. Ich fürchte nur, das werden frühestens meine Kinder mal machen, wenn sie mit der Uni hier fertig sind – sie sind zur Hälfte Venezolaner und jetzt grade 2…….die Leidensfähigkeit der Venezolaner scheint grenzenlos, und es wäre auch nicht das erste Mal, dass Vzla vom Regen in die Traufe gerät. Und selbst wenn sich das System noch heute ändert, dauert es immer noch locker 10 Jahre, die ganze Sch***** wegzuräumen und alles neu aufzubauen.

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