Ausweisung Ex-Geheimdienstchef: Venezuela hat Aruba militärisch nicht bedroht

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Carvajal wurde zur "Persona non grata" erklärt (Foto: Archiv)
Datum: 05. August 2014
Uhrzeit: 07:15 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Vier Tage nach seiner Festnahme ist der frühere venezolanische Geheimdienstchef Hugo Carvajal von den Behörden der karibischen Antillen-Insel Aruba freigelassen worden und nach Venezuela zurück gekehrt. Das Königreich der Niederlande erklärte ihn zur “Persona non grata” (unerwünschte Person). Sollte er Holland oder die Karibikinseln Curacao, Aruba und Bonaire betreten, kann er verhaftet werden. Anders als von niederländischen Medien vergangene Woche berichtet, wurde die Karibikinsel Aruba, die ein Bestandteil des Königreichs der Niederlande ist, nicht militärisch von Venezuela bedroht. Das hat der niederländische Außenminister Frans Timmermans (PvdA) am vergangenen Freitag in Reaktion auf Anfragen der D66-Parlamentarier Sjoerd Sjoerdsma und Wassila Hachchi schriftlich mitgeteilt.

Timmermans widersprach damit laut einem Bericht von NiederlandeNet offiziell anders lautenden Pressemeldungen, die letzte Woche kursierten und in denen auch US-amerikanische Quellen zitiert wurden. Die Schiffe der venezolanischen Marine, die vor acht Tagen nahe den Küsten von Curaçao und Aruba gesichtet wurden, hätten sich in internationalen Gewässern befunden. Sie seien auf einer gängigen Route zwischen den in Venezuela liegenden Hafenstädten Maracaibo und Puerto Cabello unterwegs gewesen, so der niederländische Außenminister weiter. Man habe keinerlei Gegenmaßnahmen ergriffen, da offensichtlich keine potenzielle Bedrohung vorlag.

Wie die niederländische überregionale Tageszeitung mit Redaktionssitz in Amsterdam „de Volkskrant“ (die Volkszeitung) vergangenen Samstag unter Berufung auf Quellen in den USA berichtete, soll Venezuela jedoch wirtschaftlichen Druck auf die Niederlande ausgeübt haben. Während Carvajal im Gefängnis auf Aruba festgehalten wurde, hätte das südamerikanische Land mit der Schließung einer Ölraffinerie auf Curaçao gedroht, falls der Diplomat nicht freigelassen werde.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Bettler

    Die Schließung der Raffinerie wäre allemal besser gewesen,als diesen Schwerverbrecher frei zu lassen.Außerdem hätte sich die Regierung selbst ans Bein gepisst,den woher sollen sie dann noch das nötige Benzin bekommen ?

  2. 2
    Thor

    das stinkt doch hinten und vorne gleichermaßen… schon ekelig, wie sich viele länder zur venezolanischen hure gemacht haben…und Kuba ist die puffmutter…

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