Finanzmarktanalysten haben bereits die zwölfte Woche in Folge ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum Brasiliens reduziert. Demnach erwarten sie einen BIP-Anstieg für das Jahr 2014 von 0,79%, verglichen mit 0,81% vor einer Woche. Zu Jahresbeginn hatten die Experten noch ein Plus von 1,95 Prozent prophezeit. Die neuen Prognosen wurden am Montag (18.) von der Zentralbank veröffentlicht und sind Teil einer wöchentlichen Umfrage von hundert Ökonomen des heimischen Finanzmarktes.
Die neue Abwärtsrevision der Wachstumsprognose für dieses Jahr kommt nur wenige Tage, nachdem die Zentralbank ein Schrumpfen der brasilianischen Wirtschaft im zweiten Quartal von 1,20% zum Vergleich des ersten Quartals bekannt gab. Verschiedene Indikatoren belegen einen Rückgang der Produktion in den letzten Monaten, vor allem in den Fabriken und Handel. Als eine der Ursachen werden die vielen zusätzlichen Feiertage, welche von der Regierung während der Fußball-Weltmeisterschaft erlassen wurden, genannt.
Bereits vor der WM befand sich die brasilianische Wirtschaft in Schwierigkeiten. Die steigende Inflation reduzierte die Kaufkraft der Haushalte und zwang die Behörden, den Basiszinssatz um 11% pro Jahr auf den höchsten Stand seit über drei Jahren zu erhöhen. Steigende Kreditkosten und geringere Investitionen brachten das Vertrauen der Anleger auf den niedrigsten Stand seit mehreren Jahren.
Ökonomen passten ebenfalls ihre Prognose für die Inflation im Jahr 2014 von 6,26% vor einer Woche auf 6,25% an. Das Ziel der Regierung beträgt 4,50%, mit einer Toleranz von zwei Prozentpunkten (5,91% im Vorjahr).
Dann wird Dilma demnächst vielleicht ein paar Schwierigkeiten anlässlich der Präsidentschaftswahl bekommen.