Gescheiterte Planwirtschaft in Venezuela: Millionenbuße gegen Supermarktkette

makro

Versorgungslage im erdölreichsten Land der Welt ist prekär (Foto: Twitter)
Datum: 22. August 2014
Uhrzeit: 09:06 Uhr
Leserecho: 16 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die irrsinnige Wirtschaftspolitik des linksgerichteten venezolanischen Regimes treibt immer neue Blüten. Die Versorgungslage im erdölreichsten Land der Welt ist prekär. In den Supermärkten fehlt Öl, Milch oder Mehl, in den Apotheken sind die Regale leer und selbst in den Krankenhäusern fehlt es seit Monaten an Verbandsmaterial bis hin zu Krebsmedikamenten. Zu Präsident Maduros einfältiger Durchhaltetaktik gehört unter anderem die Einführung eines biometrischen Systems in allen öffentlichen und privaten Versorgungsnetzen (bis zum 30. November), mit dem das Kaufverhalten des einzelnen Bürgers überwacht werden soll. Neueste Schikane ist die Operation „Effizienz tötet/vernichtet die Warteschlangen“, mit der sich die „Nationale Oberaufsicht für die Verteidigung der sozioökonomischen Rechte“ beschäftigt.

In Venezuela schaltet eine völlig inkompetente, ineffiziente, intransparente und willkürliche Bürokratie jede Art von Initiative de facto aus. Eine hoffnungslos überforderte Regierung ist im eigenen System gefangen und für eine Inflation von über 60 Prozent und permanenten Engpässen bei der Nahrungsmittelversorgung verantwortlich. Hugo Chávez und sein Nachfolger Maduro haben das Land komplett heruntergewirtschaftet, die Misere wird besonders in den Supermärkten deutlich.

Inzwischen gibt es in den großen Kaufhallen immer mehr leere Warenträger, ein Großteil des Personals wurde entlassen. Dies führt dazu, dass sich bereits in den frühen Morgenstunden lange Warteschlangen vor den Eingangstüren der Supermärkte bilden. Rasend schnell spricht sich herum, dass eine Lieferung Milch, Zucker oder Mehl „in den nächsten Stunden“ eintreffen könnte. Damit beginnt die Misere: trifft die sehnlichst erwarte Ware ein, sind längst nicht alle operativen Kassen in den Geschäften besetzt.

Dies war vor wenigen Tagen bei der lokalen Supermarktkette Makro in Caracas der Fall. Gemäß der „Oberaufsicht“ bildete sich eine Warteschlange von mehr als 1.000 Menschen, die bis zu fünf Stunden vor dem Markt und an den Kassen anstanden. „Wir sind in diesem Fall einer Anweisung von Präsident Maduro nachgekommen und haben gegen die Supermarktkette eine Geldstrafe von 25,4 Millionen Bolivar (knapp über 4 Millionen US-Dollar) verhängt. Weniger als 30% der Kassen waren nicht besetzt, dies ist für die Bevölkerung nicht zumutbar“, erklärte Superintendent Andrés Eloy Méndez im staatlichen Kanal VTV. „Die Marktleitung hat nun fünf Tage Zeit, um einen Notfallplan vorzulegen. Im gesamten Netz der Supermärkte müssen alle Kassen besetzt sein, alle Menschen müssen ohne Unterschied bedient werden“, fügte er hinzu.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    fideldödeldumm

    Muuaah, das ist Comedy pur. Mario Barth müsste mal für 1 Tag nach Venezuela fliegen, er hätte Material für 3 Jahre Bühnenprogramm.

  2. 2
    Der Bettler

    Es wird mit allen kriminellen und verbrecherischen Mitteln versucht,Geld in die leeren Staatskassen zu bekommen.Daß der Schuß gründlich nach hinten los geht,ist diesen Vollpfosten nicht bewußt.Aber vielleicht ist es gut so,daß sie sich selber ausknipsen,denn sonst schafft es so keiner.

    • 2.1
      VE-GE

      da wirst du warscheinlich Recht haben !

  3. 3
    monist

    Was nützt es eigentlich mehr Kassen zwangsweise zu besetzen, wenn die Regale leer sind? Ich könnte bei all diesen irrwitzigen Nachrichten (biometrisches System, Hilfsgüter nach Palästina) nur noch Kopfschütteln oder heulen… Wo soll das noch enden…?

  4. 4
    Skeptiker

    Ich kann mich an Zeiten erinnern, als alle Kassen in den Supermärkten besetzt waren. Wir haben rum geunkt, dass mehr Leute an den Kassen säßen, als Leute im Markt sind.
    Dann gab es da jemanden, der dachte, er müsse ein neues Arbeitsgesetz erlassen.
    Dann gab es da jemanden, der dachte, er müsse jedes Jahr eine Lohnerhöhung erlassen.
    Dann gab es jemanden, der dachte, …
    (ich weiß, das man das Wort denken in VE mit bedacht benutzen sollte)
    Irgend wann müssen diese „Errungenschaften“ nach hinten los gehen.
    Und wir wir täglich sehen, gehen diese nach hinten los.

  5. 5
    Kalli

    Fuer jeden Unternehmer ist ein Supermarkt in Venezuela ein Verlustgeschaeft. Sollte mich nicht wundern wenn bald die grossen Supermaerke schliessen.

    • 5.1
      der Reisende

      Kalli mehr als 4 Millionen Dollar eine Strafe ups das ist auch für MACRO sehr sehr viel Asche.
      Wenn ich MACRO währe ich würde alle Mitarbeiter entlassen und ganz schnell meine Zelte in dem ach so sozialistischen Paradies abbrechen.
      Denn ich bin mir ganz sicher da wird noch sehr viel auf alle Geschäfte zukommen.Darum lieber heute als morgen das Weite suchen egal wie hoch der Verlust sein wird.Heute sind es 4 Mille und morgen wie viel ??

  6. 6
    pandora

    Da werden die Supermaerkte bestraft weil sich lange Schlangen an den Kassen bilden ,
    tz tz tz
    WER ist denn Schuld an den Schlangen VOR den Supermaerkten ???
    WER hat denn Schuld , dass es ueberhaupt Schlangen gibt ?? ( mittlerweile steht man naemlich ueberall Schlange )
    Wenn man DEN oder DIE ( ist ja nicht der Oberhaeuptling alleine ) endlich mal zur Rechenschaft ziehen wuerde , waere die Strafe „mehr als hoch“ ( und fair ) …. aber neeeee

  7. 7
    Bono

    2002 hab ich aus Venezuela die Biege gemacht und wenn ich all diese aberwitzigen Meldungen hier lese, war das auch gut so obwohl ich das Land wunder wunder schön finde. Der venezolanische Normalbürger kann einem einfach nur noch leid tuen. Da haben mittlerweile ja die Kubaner mehr zu fressen. Und dieser bescheuerte Busfahrer, der meint Präsident spielen zu müssen ist offensichtlich völlig beratungsressistent. Was für ein Trauerspiel.:-(

  8. 8
    fideldödeldumm

    Steht hinter Makro nicht die Metro?
    Da will man noch mal richtig abzocken, bevor die Lichter aus gehen.

    • 8.1
      Herbert Merkelbach

      Im Internet dies über MAKRO gefunden:
      Steenkool Handels Vereeniging, SHV, es un grupo holandés privado fundado en 1896, que opera en más de 50 países del mundo y emplea aproximadamente a 30.000 personas.

      • 8.1.1
        VE-GE

        Stimmt !

  9. 9
    Catira

    Maduro hat gestern angekuendigt : PDVAL-Kette fuer Mayoristas ! In Bezug auf die Multa / Makro …me huele mal ! Die Vermutung , dass ER Makro enteignen will/wird , liegt da wohl nah.

    • 9.1
      VE-GE

      Was will er da uebernehmen ? Wenn er das macht wird der Laden nichts mehr in den Regalen haben den es fehlt dann der Zulieferer. !

  10. 10
    babunda

    leute was regt ihr euch auf, das land ist schon lange hoch verschuldet und bankrott, chavez hat das land ruiniert angefangen mit seinen verstaatlichungen, schenkungen an die bruderstaaten und das koffergeld nach argentinien, die miserable arbeitseinstellung von den roten pavianen. das land wird in absehbarer zeit von den chinesen übernommen..

    • 10.1
      der Reisende

      und in Venezuela wird als zweite Amtssprache chinesisch eingeführt.

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