Krise in Venezuela: Herz-Kreislauf-Chirurgie in Caracas gelähmt

Datum: 25. August 2014
Uhrzeit: 08:44 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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Im südamerikanischen Land Venezuela fehlt es an Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs. Die Engpässe sind das Ergebnis einer verfehlten Wirtschaftspolitik, der Verband der Kliniken und Krankenhäuser „Asociación de Clínicas y Hospitales, AVCH“ hat die Regierung am Dienstag (19.) zur Ausrufung der “humanitären Notlage” im Gesundheitsbereich aufgerufen. Die Schulden bei Medikamenten-Zulieferern betragen bereits 350 Millionen Dollar. Der akute Mangel an medizinisch-chirurgischer Versorgung und Ersatzteilen hat zur Lähmung des Herz-Kreislauf-Programmes geführt.

Seit Monaten weist die Ärztevereinigung darauf hin, dass selbst Gaze, Katheder oder Kochsalzlösung in den Kliniken fehlen. Daran ändert auch die Propaganda von Altkommunist Fidel Castro nichts. Bei einem Treffen mit Venezuelas Präsident Maduro wies der 88-jährige Greis laut Meldungen der staatlichen kubanischen Presse darauf hin, dass die Forderung des Verbandes „genau zu dem Zeitpunkt erhoben wird, da im Gazastreifen der yankee-israelische Genozid stattfindet“. Castro bezog sich mit seinen Worten, sollten sie überhaupt von ihm stammen, auf die Hilfslieferungen aus Caracas. Das linksgerichtete Regime hatte rund 12 Tonnen Hilfsgüter, die durch Sammelaktionen der Bevölkerung zusammen gekommen sein sollen, in den Gaza-Streifen geschickt.

In einem Interview mit staatlich nicht kontrollierten/manipulierten venezolanischen Medien warnte Iván Machado, Leiter der Abteilung für Pädiatrische Kardiologie am Universitätsspital von Caracas erneut vor einen Mangel der medizinisch-chirurgischen Versorgung und dem Fehlen von Ersatzteilen. Er wies darauf hin, dass sich die jährlichen Eingriffe innerhalb des Herz-Kreislauf-Programms auf jährlich etwa 1.500 Operationen belaufen. Aufgrund der kritischen Versorgungslage wurden in diesem Jahr allerdings weniger als ein Drittel dieser Eingriffe durchgeführt. „Es gibt eine lange Warteliste von Patienten (Erwachsene und Kinder), die auf einen Eingriff in unserem Zentrum warten. Es herrscht ein akuter Mangel an lebenswichtigen Medikamenten. Wir haben keine sublingualen Nitrate für die Behandlung von Angina pectoris (Nitroglycerin isordil) oder Digoxin bei Herzinsuffizienz (Wirkung auf den Herzmuskel). Täglich sterben Patienten, weil wir nicht helfen können“, präzisiert Machado die aktuelle Situation. Aufgrund dieser Tatsache weist er auf die Notwendigkeit zur Ausrufung der “humanitären Notlage” im Gesundheitsbereich hin.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Bettler

    Schöne Ausichten,prost Mahlzeit. Bitte vorher schon mal zum Probeliegen gehen.

    • 1.1
      oskar

      Wo?In der Urne.

  2. 2
    babunda

    der laden in vene bricht immer mehr zusammen, das KORRUPTE LAND IST AUSGEBLUTET: wird wegen trockenheit auch bald kein wasser mehr geben.

  3. 3
    Inge Alba

    Manchmal weiss man wirklich nicht, wem und welchen Berichten und Bildern man eigentlich noch Glauben schenken kann. Die Einen sagen, alles halb so schlimm, wir haben auch noch Platz fúr Flüchtlinge und können die aufnehmen und gut versorgen, die Anderen sagen es hapert an allen Ecken und Enden. Die Einen sagen, man steht hier mit einem Bein immer im Gefängnis, die Anderen sagen, so frei wie heute waren wir noch nie. Gut, das Letztere weiss ich, stimmt nicht, denn so unfrei waren die Venezolaner noch nie in ihrer Geschichte, aber der Rest, was ist Wahrheit, wohl jeder wie er sie empfindet, ist wohl eine neue Art von Armut, du bekommst teuren Whisky aus USA , aber du bekommst kein harina mais, du bekommst teuren paté aber kein Toilettenpapier, entweder du hast das Geld für einen teuren Schicki Micki Laden oder du stehst in der Schlange, und oft bekommst du nicht das was du brauchst.
    Es kommt mir so vor, als ob die Mittelschicht nicht mehr existent ist, entweder die Oberen Zehntausend, egal von welcher Seite – chavistas oder capitalistas- , oder die da unten, bueno, jene halt, die nach Renteneintritt weiter arbeiten müssen, die, die bevor sie eine franela kaufen erst mal sehen müssen, reicht es, reicht es nicht? Die , die wieder anfangen anstatt pampers halt Stoffwindeln benutzen, die , die schon lange keine Arbeit mehr haben, die, die erst vor Kurzem ihren Job verloren haben und keine Aussicht auf einen neuen Job haben. Ja, diese Staatsform hat ausgedient, bringt nichts fúr die Massen, irgendwann, wenn es überhaupt nicht mehr geht, dann steht diese Masse auf und dann gnade Gott denen die an der Macht sind. Dann möchte ich nicht den Namen Maduro, Cabello,Chavez, Jaua, Rodriguez oder wie sie alle heissen, haben.

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