Mangelwirtschaft in Venezuela: Universitätsklinikum setzt Operationen aus

Datum: 26. August 2014
Uhrzeit: 14:04 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Wegen Mangels an Neostigmin hat die Universitätsklinik (Universitario de Caracas, UCV) in der venezolanischen Hauptstadt Caracas ihre Operationen ausgesetzt. Dies berichtet José Manuel Olivares, Onkologe am Universitätsklinikum. Neostigmin wird bei Vergiftungen mit kompetitiven Acetylcholinrezeptor-Antagonisten angewendet. Es findet auch bei der Antagonisierung von nicht-depolarisierenden Muskelrelaxantien Verwendung, beispielsweise bei der Ausleitung von Narkosen. Laut Olivares warten auf nationaler Ebene mehr als 50.000 Patienten auf Operationen und mehr als 6.000 Menschen stehen allein auf der Warteliste der UCV – darunter 500 Kinder.

Der Verband der Kliniken und Krankenhäuser in Venezuela (Asociación de Clínicas y Hospitales, AVCH) hat die Regierung am Dienstag (19.) zur Ausrufung der “humanitären Notlage” im Gesundheitsbereich aufgerufen. Grund für diese Maßnahme sind laut Cristino García, Präsident der Institution, das Fehlen von dringend benötigten Waren. Nach seinen Worten sind landesweit mindestens 20 medizinischen Fachbereiche, darunter Onkologie, Nephrologie, Orthopädie, Neonatologie und Anästhesie von einem partiellen und totalen Mangel an Eingängen betroffen. Der Verband der Medizintechnikvertreter AVEDEM gab bereits vor Tagen bekannt, dass sich die Schulden bei ausländischen Lieferanten auf 350 Millionen US-Dollar belaufen. Die Kreditlinie wurde geschlossen und Lieferungen gibt es nur noch gegen Vorkasse.

Seit Monaten weist die Ärztevereinigung darauf hin, dass selbst Gaze, Katheder oder Kochsalzlösung in den Kliniken fehlen. Daran ändert auch die Propaganda von Altkommunist Fidel Castro nichts. Bei einem Treffen mit Venezuelas Präsident Maduro wies der 88-jährige Greis laut Meldungen der staatlichen kubanischen Presse darauf hin, dass die Forderung des Verbandes “genau zu dem Zeitpunkt erhoben wird, da im Gazastreifen der yankee-israelische Genozid stattfindet”. Castro bezog sich mit seinen Worten, sollten sie überhaupt von ihm stammen, auf die Hilfslieferungen aus Caracas. Das linksgerichtete Regime hatte rund 12 Tonnen Hilfsgüter, die durch Sammelaktionen der Bevölkerung zusammen gekommen sein sollen, in den Gaza-Streifen geschickt.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Jason

    Wann endlich werden Maduro und seine Schergen in die Wüste geschickt?
    Was funktioniert, ausser der Propaganda, eigentlich noch in Venezuela?
    Ein ganzes Volk leidet unter dieser Regierung und es geschieht eigentlich nichts!

    • 1.1
      alexandro

      Wer soll wen den in die Wüste schicken. Die Bevölkerung ist Ratlos und gegenüber der Regierung Waffenlos.Der Venezulaner ist kein Ukrainer, wen Sie wissen was ich damit meine. Die einzige Änderung kann es nur durch Wahlen geben, es sei denn und das ist zu vermuten es wird dabei wieder getürkt oder Pressionen ausgeübt wie zuletzt. Von Aussen ist keine grosse Hilfe zu erwarten.Die Einen (Nachbarstaaten) hängen zum Teil an der Öllieferung zu Sonderkonditionen der Chavistas Andere wie die USA sind nicht mehr auf Latino-Öl angewiesen, Russen und Chinesen sind durch Verpfändung der Venezulanischen Bodenschätze ohne Gewalt Herr im Land.Für mich ist kein politischer Wandel in Sicht,die Masse der Gebildeten suchen längst das Weite

      • 1.1.1
        alexandro

        und die linken Klugscheisser aus old Germany sind sprachlos

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