Obamas Plan gegen die venezolanische Petro-Diplomatie in der Karibik

petrocaribe

Petrocaribe-Block hebelt systematisch jede Initiative gegenüber den Chavistas aus (Foto: Archiv)
Datum: 07. September 2014
Uhrzeit: 10:44 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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Das Regionalabkommen „Pertrocaribe“ ermöglicht den Mitgliedsstaaten aus Zentralamerika und der Karibik venezolanisches Erdöl zu Vorzugspreisen zu beziehen. Über das Bündnis übt Venezuela enormen politischen Einfluss in der Region aus, Kubas seit Jahrzehnten stotternder Revolutionsmotor wird mit spottbilligen Öllieferungen am Laufen gehalten. Petrocaribe ist und war eines der Instrumente von Chávez, die er der ideologisch herbeiphantasierten Dominanz der Vereinigten Staaten in Lateinamerika entgegensetzte.

Die Lieferungen aus dem linksregierten Land sind inzwischen zu einem politischen Problem für die Regierungen geworden und dienen zu deren Machterhalt. Sollte es zu einer Änderung der politischen Machtverhältnisse in Caracas kommen, gehen in einigen Ländern buchstäblich die Lichter aus. Dank der Zahlungserleichterungen hat sich Venezuela die Unterstützung der Mitgliedsstaaten in regionalen diplomatischen Foren gesichert – der Petrocaribe-Block hebelt systematisch jede Initiative gegenüber den Chavistas aus.

Nahezu unbemerkt haben die USA eine Initiative gestartet, die am 27. August mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung in Washington DC ihren Anfang nahm. Hohe Beamte der Vereinigten Staaten und Grenada haben ein Pilotprogramm gestartet, mit dem die Karibikstaaten zu mehr Energieunabhängigkeit gelangen und weniger auf die Exporte aus Venezuela angewiesen sein sollen. Einige Experten sind sich einig, dass dieses Programm, sollte es erfolgreich sein, die politische Landkarte Lateinamerikas verändern könnte.

US-Vizepräsident Joe Biden hatte vor wenigen Wochen Trinidad und Tobago besucht und sich dort mit mehreren Entscheidungsträgern verschiedener Karibik-Nationen getroffen. Bereits im Juni war Biden in der Dominikanischen Republik und kündigt an, dass die USA eine „Karibische Energieinitiative“ starten. Diese soll der Region zu einer größeren Energieautarkie verhelfen.

Die Ankündigung war allerdings so vage, dass sie international nur sehr wenig Beachtung fand. Der Energiekooperationsvertrag vom 3. September zwischen den USA und Grenada offenbart mehr Details des Plans. Das Programm soll den Ländern des Karibik-Beckens dabei helfen, ihre rechtlichen Rahmenbedingungen zu verändern und ihre Infrastruktur für internationale Investitionen in Solar/Windenergie und Erdgas fördern und vorbereiten. Ultimatives Ziel soll sein, den karibischen und zentralamerikanischen Ländern dabei zu helfen, mehr auf erneuerbare Energie zu setzen und weniger Rohöl zu importieren.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    VE-GE

    Na da freu ich mich aber !!!

  2. 2
    Herbert Merkelbach

    Es stellt sich doch die Frage, wie lange kann die Pdsva ihre Lieferungen in vollem Umfang an die Petrocaribe sicherstellen?
    Die ersten Risse gab es bereits in der näheren Vergangenheit. Weniger Öllieferungen und was noch weit wichtiger ist, kann die finanzielle Seite dieses Abkommens zukünftig
    aufrecht erhalten werden? Dem venezolanischen Staat fehlen die Gelder an allen Ecken und Kanten. Die politische Seite ist doch klar: wenn man die Vereinbarung seitens VE unterläuft, dann wird auch der Abnehmerstaat nicht gebunden sein. Das weiß die Clique in Caracas bestens.

    • 2.1
      VE-GE

      Genaus das Herr Merkelbach ist die Schluesselfrage !
      Denn nicht nur die Caribikstaaten wollen/sollen beliefert werden, es muessen auch die Chineses beleifert werden da die Milliarden Kredite getilgt werden muessen oder sollen.
      Wenn die PDVSA bald nicht mehr liefern kann bricht das ganze Kartenhaus insich zusammen. Noch hinzukommt das die PDVSA light crude oil importieren will was ich denke nicht klappt da man nicht genug dollars hat. Algerien ist nicht an einem Tausch interessiert.

  3. 3
    Caramba

    Na das sind doch mal gute Nachrichten, speziell aus Grenada freut mich das. Der Einfluss der Chavista dort hat stark zugenommen in den letzten Jahren, umso besser zu hören dass der Regierung von Grenada bewusst ist, dass das nicht gut sein kann für ihre wunderschöne kleine Insel.
    Hoffentlich bringen sie die Message auch an die Bevölkerung rüber…..
    slds

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