Venezuela: María Corina Machado nicht für Sacharow-Preis nominiert – Update

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María Corina Machado ist Venezuelas beliebteste Politikerin (Foto: Machado)
Datum: 10. September 2014
Uhrzeit: 09:30 Uhr
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Redaktion
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Fernando Maura, Europaabgeordneter der spanischen Partei Unión Progreso y Democracia (UPyD, hat die venezolanische Oppositionspolitikerin María Corina Machado für den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments vorgeschlagen. Der EU-Menschenrechtspreis wird seit 1988 vom Europäischen Parlament an Persönlichkeiten oder Organisationen verliehen, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit einsetzen. Der Preis ist nach dem Friedensnobelpreisträger Andrei Sacharow benannt und mit 50.000 Euro dotiert. Er wird jährlich im Dezember in Straßburg verliehen.

In einer Erklärung wies die UpyD darauf hin, dass Machado seit den letzten Jahren unter einer „unaufhörlichen politischen Verfolgung durch das Chavez-Regime leidet, verfassungswidrig ihre parlamentarische Immunität verloren hat und nicht mehr Mitglied der Nationalversammlung ist“. Gleichzeitig droht ihr das linksgerichtete Regime, „sie zu jeder Zeit ständig einsperren zu können“.

María Corina Machado ist für das linksgerichtete Regime die Hassfigur schlechthin. Ihr Abschluss als Ingenieurin an einer katholischen Universität in Caracas und ihr Nachdiplomstudium in Yale sind ein Dorn im Auge des regierenden Ex-Busfahrers und aktuellen Präsidenten Nicolás Maduro.

Update 23. September

Am Dienstag (23.) wurden die Nominierten für den Sacharow-Preis 2014 während einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, Entwicklung und Menschenrechte präsentiert. Die Gewinner werden im Oktober bekannt gegeben.

Mahmoul Al’Asali, Jura-Professor der Universität Mosul, der sich für die Rechte der Christen einsetzte und im vergangenen Juli getötet wurde und der chaldäische Patriarch Louis Raphaël Sako. Die beiden Iraker wurden von der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformisten, der slowakischen Abgeordneten Anna Záborská und 66 anderen EU-Abgeordneten nominiert, weil sie sich in ihrem Land für die Religionsfreiheit einsetzen.

Der Rapper Mouad Belghouate aus Marokko – auch bekannt als E. Haqed – und Ala Yaacoubi aus Tunesien – auch bekannt unter dem Namen Weld El – sowie der ägyptische Blogger und politische Aktivist Alaa Abdel Fattah wurden von der Vereinten Europäischen Linken / Nordische Grüne Linke nominiert.

CHREDO, Open Doors, Oeuvre d’Orient und Aid to the Cuhrch in Need, Organisationen für den Schutz von christlichen Minderheiten wurden von Philippe Juvin und 60 anderen EU-Abgeordneten nominiert.

Die proeuropäische ukrainische Bewegung EuroMaidan, die von dem Journalisten Mustafa Nayem, der Musikerin und des Eurovision Song Contests Ruslana Lyzhychko, der Aktivistin Yelyzaveta Scheptylnykova und der Journalistin Tetiana Chornovo repräsentiert werden. Sie wurde von Jacek Saryusz-Wolski und 52 anderen EU-Abgeordneten nominiert.

Die in Somalia geborene Aktivistin Ayaan Hirsi Ali und Verfechterin der Frauenrechte in islamischen Gesellchaften. Sie ist bekannt für ihren Widerstand gegen die Genitalverstümmelung bei Frauen und wurde von der Fraktion Europa der Freiheit und der direkten Demokratie nominiert.

Denis Mukwege, ein kongolesischer Gynäkologe, der sich auf die Behandlung von Vergewaltigungsopfern spezialisiert hat und das Panzi Krankenhaus in Bukavu in der Demokratischen Republik im Kongo gegründet hat. Er wurde von den Sozialdemokraten und der Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa sowie der deutschen Grünen-Abgeordneten Barbara Lochbihler nominiert.

Die inhaftierte Menschenrechtsaktivistin Leyla Yunus aus Aserbaidschan und Direktorin des Instituts für Frieden und Demokratie wurde von den Grünen / EFA und den liberalen Abgeordneten Alexander Graf Lambsdorff, Marietje Schaake und Ramon Tremosa nominiert.

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  1. 1
    fideldödeldumm

    Keine Chance, denn das werden die linken Brüder und Schwestern im EU-Parlament schon zu verhindern wissen.

    • 1.1
      Martin Bauer

      Das vermute ich auch. Speziell die spanische und deutsche Politiker, die von undemokratischen Zielen geleitet sind, werden kräftig dagegen halten.

      • 1.1.1
        fideldödeldumm

        Schön, dass Sie mal wieder schreiben. Ich hatte schon Sorge, Ihnen wäre etwas passiert,

      • 1.1.2
        Martin Bauer

        Vielen Dank! Aber selbst ich muss einräumen, dass nach einiger Zeit in Deutschland die Situation in Venezuela subjektiv an Bedeutung verliert, und damit auch die Motivation, hier zu kommentieren, zumal auch objektiv einige andere Regionen und Länder der Welt um ein Vielfaches schlimmer dran sind.

        Andererseits handelt es sich bei der venezolanischen Bevölkerung überwiegend um Süd- und Mitteleuropäer, die uns naturgemäss näher stehen sollten, als Somalier, Afghanen, Araber und Ukrainier, und deshalb auch zumindest das gleiche Mass an Aufmerksamkeit in den deutschen Medien und im Bewusstsein der Deutschen verdienen.

        Um so brutaler empfand ich den Schlag ins Gesicht, als ARTE, erst vor knapp 2 Wochen, einen himmelschreiend verlogenen Bericht über die touristischen Attraktionen Venezuelas ausstrahlte. Heile Welt, strahlende Metropole Caracas mit Prachtbauten und glücklichen Menschen, Touristen auf Margarita und im Schnorchel-Paradies Los Roques…! Die Produktion ist von 2006. Da gab es das ja teilweise noch, auch wenn sebst für damalige Verhältnisse der Bericht noch masslos geschönt war. Dies aber in 2014 unkommentiert auszustrahlen, grenzt an fahrlässige bis vorsätzliche Körperverletzung oder Tötung derjenigen, die aufgrund dieser Sendung nach Venezuela reisen und dort zu Schaden kommen. Vielleicht steckt ja auch ein Wink der venezolanischen Regierung dahinter, der bei einem von Linken verseuchten Sender, wie ARTE, nicht auf trockenen Boden fallen dürfte…? Das stinkt gerade zu nach böser Absicht. Denn so völlig ohne Hirn kann man in diesem Sender nicht sein, von dem viele behaupten, sein Programm sei inhaltlich sehr anspruchsvoll.

  2. 2
    Inge Alba

    Yes, ich hoffe sie bekommt ihn, das würde der Sache der Opposition in Venezuela enorm helfen, dann würden diese verschlafenen Saftsäcke mal ihren Blick Richtung Südamerika wenden und mit erschrecken feststellen, dass dieser Kontinent kurz vor dem Abtrifften in das rote Lager ist. Kann man dazu irgendwo seine Stimme abgeben? Und verdient hätte sie es auch, ausserdem wäre sie dann etwas sicherer in Venezuela, denn jetzt ist sie Freiwild für den Busfahrer & Co.

    • 2.1
      fideldödeldumm

      Den Preis haben doch auch schon Menschenrechtler von Cuba bekommen. Hat es dort etwas geändert?

      • 2.1.1
        Inge Alba

        Ja und, ja etwas hat es gebracht, die Menschen weltweit haben plötzlich etwas mehr Interesse an dem Geschehen dieses Landes. Wenn ich mir die Nachrichten aus Deutschland ansehe, dann muss ich sagen, etwas fehlt, was ? Nun, dass es ein Land Namens Venezuela gibt und was dort für Zustände herrschen. Wenn man einen Deutschen darauf anspricht, dann bekommt man nur vage Aussagen, sehr vage und dies könnte dieser Preis eben ändern. Muss sagen, dass man in Spanien und Italien wesentlich besser informiert ist, die ganz normale Bevölkerung. Entweder sehen die mehr Nachrichten oder es interessiert sie mehr, oder sie bekommen mehr davon in den Sendungen vorgesetzt. Denn ich glaube kaum, dass in diesen Ländern mehr Asylbewerber aus Vzla. sind als in Deutschland, bueno, vielleicht in Spanien schon, da gibt es mittlerweile kleine Kolonien.

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