Chile: Ex-Präsident Eduardo Frei Montalva wurde ermordet

Datum: 11. Oktober 2014
Uhrzeit: 14:52 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der ehemalige chilenische Präsident Eduardo Frei Montalva (1964 bis 1970) ist ermordet worden. Dies bestätigte am Freitag (11.) der Oberste Gerichtshof des südamerikanischen Landes. Frei, Sohn eines im österreichischen Feldkirch (Bundesland Vorarlberg) geborenen Schweizers (seine Vorfahren stammten aus dem Kanton St. Gallen), starb am 22. Januar 1982 unter mysteriösen Umständen in einer Klinik in der Hauptstadt Santiago, in der er wegen einer Leistenbruch-Operation behandelt worden war. Obwohl er den Eingriff zunächst gut überstanden hatte, verstarb er kurz darauf nach sechs weiteren Operationen an den Folgen einer sich rapide verschlimmernden Infektion.

Nach 15 Jahren intensiver Forschung hat der speziell für diesen Fall eingesetzte Richter Alejandro Madrid den Fall geschlossen. Nach seinen Worten wurden sechs Personen (drei Täter, ein Komplize und zwei Mitwisser) verhaftet. Bei den Verhafteten handelt es sich um Ärzte und Beamte der ehemaligen Polizeivollzugsbehörden der de facto-Regierung von Pinochet (1973-1990).

Bereits kurz nach dem Ableben von Frei hatte dessen Familie behauptet, dass in Gewebeproben, die von Experten der belgischen Universität Gent untersucht worden sind, Spuren von Senfgas und dem hochgiftigen Thallium gefunden wurden, das Infektionen beschleunigen kann. Zudem entnahmen drei Pathologen der Klinik der Katholischen Universität seine Organe, die danach spurlos verschwanden. „Der Oberste Gerichtshof und Richter Madrid sind zu folgendem Ergebnis gekommen: Frei wurde ermordet und die dafür Verantwortlichen werden zusammen mit ihren Komplizen ins Gefängnis kommen. Sie werden ihrer gerechten Strafe nicht entgehen und für den Tod von Frei bezahlen“, gab der ehemalige chilenische Präsident Eduardo Frei Ruiz-Tagl, Sohn des verstorbenen Eduardo Frei Montalva, bekannt.

Bereits Ende Januar 2007 hatte er Privatklage wegen Mordes eingereicht. Im Dezember 2009, knapp 28 Jahre nach dem Tod seines Vaters, waren vier ehemalige Ärzte und zwei mutmaßliche Helfer wegen des Verdachts auf Vergiftung von Frei Montalva festgenommen worden.

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