Schauprozess in Venezuela: Oppositionspolitiker Leopoldo López soll verlegt werden

leopoldo

Leopoldo López ist seit dem 18. Februar 2014 inhaftiert (Fotos: Tintori)
Datum: 26. Oktober 2014
Uhrzeit: 10:43 Uhr
Leserecho: 3 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der am 18. Februar 2014 inhaftierte venezolanische Oppositionspolitiker Leopoldo López soll in ein anderes Gefängnis verlegt werden. Dies berichtet seine Ehefrau Lilian Tintori. Die 36-jährige Menschenrechtsaktivistin wollte ihren Ehemann zusammen mit den gemeinsamen Kindern am Samstag (25.) im Militärgefängnis in Ramo Verde (Bundesstaat Miranda) besuchen, der Zutritt wurde ihr von Sicherheitsbeamten verwehrt. „Ohne Nennung von Gründen wurde mir das Recht auf Besuch verweigert. Ich stand mit unseren Kindern an der Tür des Gefängnisses von Ramo Verde und wurde nicht eingelassen“, beklagte Tintori.

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verweigert

Leopoldo López muss sich wegen angeblicher Anstachelung zur Gewalt vor Gericht verantworten. Der Schauprozess ist allerdings eine Farce. Die Verteidigung von López gab mehrfach bekannt, dass das von Chavistas beherrschte Organ der Rechtsprechung “keine Beweisführung und keine Zeugen” der Verteidigung akzeptieren wird. Während einer Rede im Rahmen der “Clinton Global Initiative” hat US-Präsident Barack Obama López öffentlich verteidigt. Nach seinen Worten werden es die USA nicht respektieren/ignorieren, “dass rund um den Globus tapfere Frauen und Männer verfolgt und sogar getötet werden, weil sie es wagen, ihre Stimmen zu erheben”.

Das López ein gerechter Prozess erwartet, scheint unwahrscheinlich. Im Korruptionsindex von “Transparency International” steht Venezuela auf Platz 165 – von 175, was das Ausmaß des Problems andeutet. Eine durch und durch korrupte Justiz urteilt stets zu Gunsten des linksgerichteten Regimes, Milliarden von Dollar verschwinden einfach oder gehen in Form von Ämtern an Günstlinge des chávistischen Apparats. Internationale Experten gehen deshalb davon aus, dass der Richterspruch schon längst feststeht und López die nächsten zehn Jahre hinter Gittern verbringen wird.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Inge Alba

    Dass sich er (Maduro) da mal nicht ins eigene Fleisch schneidet.
    Gewagtes Speil welches er da ausgerechnet mit Lopez spielt.

    • 1.1
      der Reisende,

      Da wird gar nichts passieren seit Wochen höre ich immer nur viel bla bla bla.

      • 1.1.1
        Inge Alba

        Ja, wahrscheinlich, nicht´s, obwohl man sich etwas anderes wünscht.
        Ist auch verdammt schwer, wer spielt freiwillig den Helden? Ich meine das mit den 2 Mio. gegen Miraflores, wo dann die ersten 500 abgeknallt werden. Keiner will bei den ersten 500 dabei sein, keiner. Ist so, und deshalb wird mit Lopez wahrscheinlich das Gleiche passieren wie mit allen Dissidenten, jahrelange Haft, jahrelanger Hausarrest, dann wieder Haft, er kann froh sein, dass in Vzla. keine Todesstrafe offiziell besteht und er kein Militärer ist.

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