Katholische Kirche in Venezuela: Sozialistisches Modell bereits in anderen Ländern gescheitert

Monsenor

Klare und deutliche Worte von Erzbischof Diego Rafael Padron Sanchez (Foto: Archiv)
Datum: 03. November 2014
Uhrzeit: 08:04 Uhr
Leserecho: 11 Kommentare
Autor: Redaktion
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Erzbischof Diego Rafael Padron Sanchez hat in einem Interview das aktuelle sozialistische Politikmodell in seinem Heimatland scharf kritisiert. Der Vorsitzende der venezolanischen Bischofskonferenz wies darauf hin, dass die Regierung nicht auf die Bedürfnisse der Menschen reagiere. Demnach sei das sozialistische Modell, das die Regierung Venezuelas verfolge, bereits in anderen Ländern gescheitert.

Das Ergebnis bestehe darin, dass sich die Vorteile für die Klasse, die alle Macht in den Händen hält, weiter konsolidiert/konzentriert hätte. Zudem würden Freiheitsrechte eingeschränkt und alle verfolgt, die das System ablehnen. Der geistliche Würdenträger äußerte sich auch zu der Tatsache, dass im linksregierten Land eine wachsende Militarisierung der venezolanischen Regierung und in der Gesellschaft zu verzeichnen ist. „Das entspricht einer Ideologie, der die Gewalt durch alle Ebenen der Regierung auferlegt wird. Diese fortschreitende Militarisierung verwandelt das Land in eine Kaserne, wo die Menschen zurücktreten um mechanisch zu gehorchen“.

Nach seinen Worten habe die Bischofskonferenz bereits im April dieses Jahres die Existenz von bewaffneten Gruppen, die Frieden und Sicherheit bedrohen, verurteilt. Eine Gruppe, die versucht ihren Willen gegenüber anderen mit Waffengewalt durchzusetzen, habe keine rechtliche Grundlage. „Die Regierung kann nicht von Frieden sprechen, wenn Sie bewaffnete Gruppen unterstützt/unterhält. Sie müssen diese Gruppen entwaffnen und erst dann die Bürger. Es ist eine Doppelmoral, ein Widerspruch“.

Der Bischof sieht die Bedenken aus dem Ausland hinsichtlich dessen, was in Venezuela geschieht, als gerechtfertigt. „Globalisierung und Menschenrechte kennen keine Grenzen. Venezuela ist keine Insel und die Gefahr ist, dass die Regierung Venezuela zu einer Insel wie Kuba machen will“ (Geografisch und politisch).

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Herbert Merkelbach

    Der Sozialismus/Kommunismus ist ein politisches als auch insbesondere WIRTSCHAFTLICHES SYSTEM, das bereits seine Niederlagen hatte einstecken müssen (UdSSR, Ostblockstaaten Europas). Selbst das „kommunistische“ China verfolgt keine reine „marxistisch-leninistische“ Wirtschaftspolitik. In der westlichen Hemisphäre ist nur Kuba als Verfechter einer kommunistischen Ideologie in Politik und Wirtschaft gegenwärtig. Die Probleme, die damit einhergehen: müssig, sie alle zu nennen. Mit anderen Worten, das System in Kuba ist zum Scheitern verurteilt, wenn nicht irgendeine Hilfe aus einem anderen Land hinzu käme: a) die Russische Föderation, die einen Schuldenerlass gegenüber Kuba aussprach und b) Venezuela mit seinen Öllieferungen.
    Jetzt versucht ein Busfahrer aus Kolumbien auf den „bandwagon“ aufzuspringen und den Kommunismus in Venezuela einzuführen. Das besondere an ihm und seiner Clique ist, dass selbst unter Stalin die industrielle Basis der UdSSR ein Hauptmerkmal der sowjetischen Politik darstellte und man bestrebt war, dass die Industrie der Sowjet-Union ständig wuchs.
    Was sich dagegen in Venezuela abspielt, ist genau das Gegenteil. Vernachlässigung der industriellen Basis des Landes. Die Regierungsclique in Caracas können meiner Einschätzung nach selbst Sozialisten nicht als Sozialisten bezeichnen.
    In meinen Augen ist diese Bande nichts anderes als ein Haufen krimineller Elemente, die sich das Volksvermögen des Landes rauben und unter sich aufteilen.

    • 1.1
      VE-GE

      Genau so ist es: Das Volksvermoegen wird unter den Roten aufgeteilt und mehr ist es nicht. Und wir das Volk schauen zu !

    • 1.2
      Michael Singer

      War aber Venezuela vor Chavez nicht eine Feudalherrschaft,in der sich die Nachfahren der Europäer bereichert und alles untereinander aufgeteilt haben. Im übrigen fängt der Niedergang der Venezolanischen Erdölindustrie bereits in den 80er Jahren, also 20 Jahre vor Chavez an. Ich war im Jahre 2000 in Venezuela und in meinem Reiseführer stand bereits,dass im kommenden Jahrzehnt(2000-2010) die Förderquote in Venezuela um 1/3 zurückgehen würde,dies übrigens aufgrund der Tatsache,dass die Förderinfrastruktur in Venezuela bereits seit Jahrzehnten überaltert sei.
      Also wurde bereits lange Zeit vor Chavez gar nicht mehr in Venezuela investiert. Schon in den 80er Jahren bricht die Förderquote um 1/3 ein. Es hat niemand darauf mit Investitionen reagiert. Die Inflation in Venezuela war übrigens unter Chavez tiefer als in den 10 Jahren vor Chavez.2 Jahre vor Chavez betrug die Inflation in Venezuela 105%. Venezuela wurde vor Chavez bereits abgewirtschaftet.

      • 1.2.1
        Herbert Merkelbach

        Im Jahre 1999, dem Jahr in dem Hugo Chavez Frias an der Macht war, betrug der Ölpreis ca. US$ 8,- pro „barrel“.
        Im Laufe der Regierungszeit von HCF stieg der Ölpreis gewaltig. Bis auf fast US$ 120,- pro Fass und das auch noch zu HCF Regierungs- und Lebenszeit.
        Mit einem solch starken Preisanstieg des Ölpreises wäre es nicht möglich gewesen, dass HCF seine „veralterten“ Produktionsstätten auf Vordermann hätte bringen können? Man kann auf der web-site der „Energy Information Agency“ der USA die Abnahmezahlen Jahr für Jahr nachlesen. Wenn man diese Abnahmezahlen mit den jeweiligen Ölpreisen für die entsprechenden Jahre multipliziert, dann erhält man eine gewaltige Zahl.
        Mir kann kein Mensch auf diesem Erdball weismachen, dass diese Summe nicht ausreichte, um die venezolanische Erdöl-Produktionsstätten zu modernisieren um sie für das 21. Jahrhundert fit zu machen.
        Wenn jedoch die Gier der Kleptokraten in HCF Regierungszirkel nur das eigene Wohl im Sinne haben, dann ist es kein Wunder, dass sich Venezuela in einer Krise befindet. UND DIE WIRD NOCH SCHLIMMER WERDEN.
        Mit all dem Geld, dass Venezuela seit dem Jahre 1999 bis jetzt aus dem Ölgeschäft einnahm, hätte man „blühende Landschaften“ in Venezuela herrichten können. Statt dessen nahmen Korruption, Enteignungen, Devisenbewirtschaftung Einzug in das Wirtschaftsleben dieses Landes.
        Mit der Wortwahl „Venezuela wurde vor Chavez bereits abgewirtschaftet“ bin ich überhaupt nicht einverstanden. Das Abwirtschaften wurde erst mit HCF begonnen. Der Übergalaktiker des stellaren Raumes brachte mit seinen „sozialistischen Ideen“ und seinem Sozialismus des 21. Jahrhunderts den Niedergang seiner Volkswirtschaft erst auf den Weg und das mit all den Geldern, die ihm zur Verfügung standen. Dabei hatte er doch den Venezolanern versprochen, dass das goldene Zeitalter anbrechen würde.
        Wer sagt mir, dass die Inflationsrate Venezuelas in diesem Jahr nicht bereits die 100% überschritten hat? Die Zahlen der BCV sind manipuliert und kaschiert. Was ist mit dem Mangelindex, der nicht mehr veröffentlicht wird? Was ist mit dem BIP des Landes, die Daten hierzu kann man bei der BCV seit dem 1.1.2014 nicht mehr erfahren. WAS IST DAS FÜR EINE ZENTRALBANK, DIE DIE DATEN, DIE JEDE ANDERE ZENTRALBANK IN DER WELT VERÖFFENTLICHT, VORENTHÄLT?
        Venezuela war kein Feudalstaat vor der Zeit HCF. Der Absolutismus und Feudalismus hat mit dem Chavismus in Venezuela Einzug gehalten. Sobald eine Partei, wie die Psva einen Monopolanspruch auf die Macht anstrebt und einfordert, dann befinden wir uns in der dunkelsten Zeit des Mittelalters als auch in der noch übleren Zeit der „kommunistischen Diktaturen“ von 1971 bis 1991 mit all den Opfern dieser Ideologie.

  2. 2
    Inge Alba

    Ja, es sind nicht immer die „Gentlemen die zur Kasse bitten“, unter den Kriminellen gibt es halt wesentlich mehr ungebildetes Pack, das nur auf den deal von heute lauert, mañana geht denen am AXXX vorbei. Aber es freut mich, dass man langsam dazu übergeht sie nicht mehr als „Sozis“ zu bezeichnen, da ich dies für eine Frechheit gegenüber den Sozi halte, es handelt sich ganz einfach um Kriminelle die sich das Mäntelcheneiner plotischen Ideologie umgelegt haben. Der Mensch, die Zunkunft eines Landes, ihre eigene Zukunft, die Umwelt, all dies geht diesen Herrschaften am Abend vorbei.
    Es wurde Zeit, dass sich die Kirche endlich mal ganz deutlich äussert, ich hätte mir dies auch vom Papst gewünscht, aber von diesem Herren kann man es wohl nicht erwarten, mehr Schein als Sein.

    • 2.1
      Herbert Merkelbach

      Die Regierungsclique in Caracas besteht auch nur aus Dieben und Kriminellen, die das venezolanische Volks ausplündern. Dazu kommt noch hinzu, dass diese Kleptokraten auch noch im Drogengeschäft kräftig mitmischen.
      Unter dem Deckmantel des Sozialismus betreiben diese Verbrecher ihr Geschäft. Man kann nur hoffen, dass sie eines Tages am Galgen hängen werden.

      • 2.1.1
        Michael Singer

        Die FARC in Kolumbien,das ist wahr, ist ebenfalls in das Drogengeschäft involviert. Ich möchte Sie aber darauf aufmerksam machen,dass die Drogenkartelle und Paramilitärs in Kolumbien eigentlich das grosse Geld damit verdienen und den Internationalen Drogenhandel betreiben. Und das sind dann aber die Rechten und nicht die Linken.

  3. 3
    Der Bettler

    Wir reden hier nicht von der FARC,sondern vom Narcostaat Venezuela.Generäle bis hin zu hohen Regierungsbeamten mischen kräftig im Drogenhandel mit.Die sind sogar so dreist und verfrachten ihre Drogen in Linienmaschinen ( Air France) nach Europa unter anderen.Chavez hat das Land kaputt gemacht,und der kolumbianische Volltrottel gibt ihm den Todesstoß.

    • 3.1
      Michael Singer

      Begriffe wie Narcodollars,Narcotraffic oder wie Sie es nennen Narcostaat,Drogenhandel und Korruption,kennen wir in Europa aber schon seit den 80er Jahren aus der Presse im Zusammenhang mit Südamerika. Damals waren die Südamerikanischen Länder aber alle(oder mindestens die meisten) noch rechts regiert. Aber gross interessiert hats auch keinen solange Südamerika rechts gewählt hat oder von rechten Militärregierungen regiert wurde.Erst seit in den letzten10-15 Jahren mehrheitlich links regiert wird scheint das uns in Europa in der Presse aber plötzlich brennend zu interessieren. Übrigens,die Militärs waren schon immer auch in den Handel involviert.

      • 3.1.1
        Herbert Merkelbach

        Gänzlich kann ich Ihrer Logik nicht folgen. Die Militärdiktaturen in Südamerika wurden in EUROPA von vielen westeuropäischen Ländern verurteilt.
        In der Gesamtheit der Drogengeschichte Lateinamerikas spielte die Verfrachtung nach Europa eine untergeordnete Rolle. Wegen der Nähe zum nordamerikanischen Kontinent war das große Ziel die Vereinigten Staaten. Jede „Administration“ der USA seit mehr als 30 Jahren hat verzweifelt versucht, die Drogenszene in den USA in den Griff zu bekommen. Meiner Meinung nach mit wenig oder fast keinem Erfolg. Auch die Ausweitung der Drogenbekämpfung auf die produzierenden Länder mit Hilfe der DEA war und ist nicht mit Erfolg gekrönt. Zum Teil ist das auch auf die Weigerung der lateinamerikanischen Staaten zurückzuführen, den USA NICHT zu helfen. Das bedeutende Defizit das die USA in dieser Beziehung haben ist die unzureichende Unterrichtung der jungen Menschen hinsichtlich der Konsequenzen eines Drogenkonsums. Ich mag mich vielleicht irren aber nur ein permanenter Hinweis auf die schrecklichen Folgen der Drogeneinnahme könnte eine Änderung herbeiführen.
        In Bezug auf Ihren Kommentar bleibt doch nicht verborgen, dass selbst in den links geführten Ländern S. A. ein signifikanter Drogenverbrauch durch die Bevölkerung festzustellen ist. Das beste Beispiel ist Brasilien. Der Drogenkonsum macht keinen Unterschied zwischen links und rechts regierten Ländern.

      • 3.1.2
        Inge Alba

        Kann ich nicht zustimmen, denn Vzla. war vor HCF nicht im Drogengeschäft grossartig involviert. Das war striktes Gebiet der FARC, da hatte Vzla. nichts zu husten.
        Richtig ist, dass 95% der venez. Generäle mittlerweile involviert sind, dies hat mehrere Gründe, 1. Geldgier, 2. Machterweiterung 3. u.a. auch, dies muss man zugestehen, ein nicht geringer Teil des Militärs handelt unter Zwang, vielleicht feige , aber ist so. Seit HCF an die Macht kam, bitte nicht vergessen dass er selbst Militär war, wurde das Militär umstrukturiert, d.h. unangenehme Kameraden (jene die nicht an diesem Casinotisch interressiert waren) sind in die Pampa versetzt worden, degradiert worden, also mundtot gemacht worden. Es gibt ehemalige Mitstreiter die heute auf Distanz gehen, nichts mit dieser Regierung mehr zu tun haben wollen. Erkennen sie die Zeichen der Zeit? Oder sind es ehrlichere Menschen? Vor 20 Jahren, kam eine Maschine aus Kolumbien an wurde sie untersucht, kam sie aus Vzla. wurde sie durchgewunken, Vlza. war kein deklariertes Drogenland. Europa hat seine Drogen aus dem Osten, aus Ländern wie Afganistan bezogen. Es kommt auch darauf an von welchen Drogen wir sprechen. Leider ist in Europa heutzutage kein Mensch an Südamerika / Venezuela interressiert, die Mehrzahl weiss nicht einmal was für eine Regierung im Moment in Vzla. herrscht. Speziell die Deutschen wissen nichts über Vzla. , alles spricht von Russland, Syrien, Irak, Ukraine, Amerika wird nur als Nordamerika wahrgenommen. Per Satelit sehe ich alle dtsch. Kanäle, Weltspiegel, Auslandsjournal, seit Monaten kein Wort über Vzla., kein Wort heisst kein Wort, ist nicht interressant, sie wissen nicht Bescheid. Señor Singer, wenn sie nach Vzla. auswandern wollen, tun sie dies, viel Glück, in Kürze heulen sie Deutschland nach.

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