Pazifik Erwärmung beeinflusst das Wachstum der peruanischen Kinder

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Folgen des Wetterphänomens hat Einfluss auf das Wachstum der peruanischen Kinder (Foto: Alex Proimos)
Datum: 25. November 2014
Uhrzeit: 19:27 Uhr
Ressorts: Natur & Umwelt, Peru
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El Niño (das Christuskind) nennt man das Auftreten ungewöhnlicher, nicht zyklischer, veränderter Strömungen im ozeanographisch-meteorologischen System des äquatorialen Pazifiks. Der Name ist vom Zeitpunkt des Auftretens abgeleitet, nämlich zur Weihnachtszeit. Er stammt von peruanischen Fischern, die den Effekt aufgrund der dadurch ausbleibenden Fischschwärme wirtschaftlich zu spüren bekommen. Neueste Forschungsergebnisse belegen, dass die Folgen des Wetterphänomens auch einen Einfluss auf das Wachstum der peruanischen Kinder haben.

Durch El Niño werden auf drei Vierteln der Erde die Wettermuster beeinflusst. Auf den Galápagos-Inseln und an der südamerikanischen Küste kommt es zu starken Regenfällen. Diese führen zu Überschwemmungen entlang der westlichen Küste Südamerikas, der Regenwald im Amazonasgebiet leidet dagegen unter Trockenheit. Es kommt zu einem Massensterben von Fischen, Seevögeln und Korallen. Durch die Erwärmung des Meereswassers findet ein Absterben des Planktons vor der peruanischen Küste statt. Hier gibt es in normalen Jahren bis zu zehnmal so viel Fisch wie an anderen Küsten. Bei El Niño finden die Fische nichts mehr zu fressen und wandern ab. Die Robbenkolonien finden keine Nahrung mehr und viele Tiere verhungern. Der wirtschaftliche Schaden durch Ernteausfälle für die Menschen ist kaum zu beziffern.

Forschungen an 2.095 Kindern (zwischen 1991 und 2001 in Tumbes im Nordwesten des südamerikanischen Anden-Staates geboren) belegen, dass diejenigen, die während oder kurz nach den durch El Niño verursachten Überschwemmungen geboren wurden, ein deutlich geringeres Wachstum als die zu einem anderen Zeitpunkt geborenen Kinder aufweisen.

„El Niño hatte in dieser Zeitperiode eine große Auswirkung bei den in dieser Region zur Verfügung stehenden Nahrungsmitteln. Alle von uns untersuchten Kinder waren im Alter von drei Jahren (entscheidende Wachstumsperiode) von diesem Klimaextrem am stärksten betroffen und sind nun rund vier Zentimeter kleiner als ’normale’ Kinder im Alter von 10 Jahren“, erklärt William Checkley, Autor der Studie von der Johns Hopkins University (USA). Die Wachstumsverzögerungen bringt Checkley auch mit einer geringeren geistigen und körperlichen Entwicklung im späteren Leben in Verbindung.

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