Tourismus International: Licht und Schatten in Nord- und Südamerika

Datum: 15. Dezember 2014
Uhrzeit: 14:09 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Während sich die wirtschaftliche Situation in den USA und Kanada erholt hat und damit auch die Auslandsreisen aus Nordamerika 2014 wieder anstiegen, haben die schwächeren Wirtschaftsleistungen von Brasilien und Argentinien zu einer weiteren Verlangsamung des Tourismuswachstums in Südamerika geführt. Zu diesem Ergebnis kommt der ITB World Travel Trends Report, den IPK International im Auftrag der führenden Messe der internationalen Reiseindustrie, ITB Berlin, erstellt hat.

Der nordamerikanische Auslandsreisemarkt konnte sich dieses Jahr über ein Wachstum von fünf Prozent freuen. Nordamerikaner reisten nicht nur öfter als im Vorjahr, sondern blieben auch länger: Die Zahl der Aufenthalte mit mehr als vier Nächten wuchs um acht Prozent. Demzufolge stiegen auch die Ausgaben für Auslandsreisen deutlich um 19 Prozent. Urlaubsreisen gehörten dabei mit plus sechs Prozent zu den Wachstumstreibern, während Geschäftsreisen nur um vier Prozent zunahmen. Der Trend bei Urlaubsreisen geht dabei hin zu mehr individuellen und lokalen Erlebnissen und Authentizität als Teil ihrer Reise. Daraus resultiert auch ein höher Bedarf an spezialisierten Reiseangeboten. Der Ausblick für das kommende Jahr fällt trotz des steigenden Bruttoinlandsprodukts und der sinkenden Arbeitslosigkeit weniger positiv aus: In 2015 werden die Auslandsreisen der Nordamerikaner voraussichtlich nur um 3 Prozent zunehmen.

Südamerika konnte seine überdurchschnittlichen Wachstumsraten der vergangenen Jahre bei den Auslandsreisen hingegen nicht halten. In den ersten acht Monaten dieses Jahres kam der Kontinent zwar immer noch auf einen Anstieg von fünf Prozent, was jedoch unter den Wachstumsraten zwischen 2009 und 2013 liegt, die teilweise sogar zweistellig waren. Die wirtschaftliche Unsicherheit in Südamerika, insbesondere in Brasilien und Argentinien, hat zu dieser Verlangsamung des Wachstums bei Auslandsreisen geführt. Auch für das kommende Jahr prognostiziert der IPK Travel Confidence Index für Südamerika mit drei Prozent eine niedrigere Wachstumsrate bei den Auslandsreisen. Damit setzt sich der Trend des schwächer werdenden Wachstums auch 2015 fort.

Mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien stellte 2014 für den Inbound-Tourismus in Südamerika natürlich ein besonderes Jahr dar. Die Zahl der internationalen Ankünfte wuchs in den ersten acht Monaten des Jahres um sieben Prozent und somit, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum (+2,5 Prozent) wesentlich stärker. Einen Großteil trugen dabei Argentinier, Chilenen und Kolumbianer bei, die zur Weltmeisterschaft nach Brasilien reisten. Das größte Land Südamerikas hieß insgesamt rund eine Million ausländische Besucher während der Weltmeisterschaft willkommen. Dabei gaben die Urlauber durchschnittlich 2.000 US-Dollar pro Reise aus. 55 Prozent der Gäste blieben zwischen vier und 15 Nächten und nutzten den Aufenthalt auch, um das Land kennen zulernen. 78 Prozent gaben an, sie möchten das Land wieder besuchen.

Alle Ergebnisse basieren auf Vorträgen, die im Rahmen des von der ITB Berlin geförderten World Travel Monitor Forum in Pisa stattgefunden haben. Auf Einladung des Beratungsunternehmens IPK International präsentieren hier alljährlich über 50 Tourismus-Experten und Wissenschaftler aus aller Welt die aktuellen Statistiken und stellen die neuesten Trends im internationalen Tourismus vor.

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