Erdölförderung: Öltanks in den USA laufen über

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Ein Zusammenbruch der Ölpreise könnte auch die Benzinpreise nach unten ziehen (Foto: Internet)
Datum: 08. März 2015
Uhrzeit: 12:54 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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In den vergangenen sieben Wochen haben die US-Förderfirmen im Schnitt eine Million Barrel Öl pro Tag mehr produziert und importiert, als im Land verbraucht werden. Nach Angaben des Energieministeriums der Vereinigten Staaten (United States Department of Energy, DOE) sind die Tanks so voll, wie seit 80 Jahren nicht mehr. Sollte dieser Trend bis Mitte April anhalten, wird es keine Tanks zum speichern der Ölvorräte mehr geben – ein Zusammenbruch der Ölpreise und wahrscheinlich auch von Benzin wird prognostiziert.

„Die Realität ist, dass die USA fast kein Öl mehr speichern können“, bekräftigt Ed Morse, Forschungsleiter für Rohstoffe bei der Citibank (einer der größten Finanzdienstleister der Welt für Privatkunden) bei einem Symposium des privaten US-amerikanischer Think Tank „Council on Foreign Relations“. Nach seinen Worten könnte der Ölpreis auf bis bis zu 20 US-Dollar pro Barrel fallen. Dies wäre dann der Zeitpunkt, wo die Ölfirmen ihre Produktion drastisch senken und abwarten würden, bis sich die Tanks mit dem gespeicherten Öl leeren.

Ein Zusammenbruch der Ölpreise könnte auch die Benzinpreise nach unten ziehen – wenn auch nicht auf dem gleichen Niveau. Der Benzinpreis liegt in den USA bei 2,44 Dollar pro Gallone (vier Liter), 1,02 Dollar billiger als vor einem Jahr und 37% niedriger als im letzten Monat. Das Wirtschaftsmagazin „Economist“ hat eine Übersicht erstellt, an welchem Punkt – also bei welchem Ölpreis – einzelne Förderländer in Schwierigkeiten geraten. Demnach bräuchte der Iran einen Ölpreis von rund 135 Dollar je Barrel, um auf einen ausgeglichenen Haushalt zu kommen. Ebenfalls sehr verwundbar sind Venezuela und Nigeria.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    VE-GE

    Na wolle wir mal das hoffe das dass passiert den dann ist es aus mit Venezuela !

  2. 2
    Herbert Merkelbach

    Das scheint aber nur die halbe Wahrheit zu sein. In Bloomberg erschient vor kurzer Zeit ein Artikel, der sich mit dem Lagern des Öles, gewonnen aus dem Schiefergestein befasste: „Introducing Fracklog, the New-Fangled Oil Storage System: Energy v. 6.3.15
    Man belässt das Öl im Gestein und greift darauf zurück, wenn das Überangebot zurückgeht oder die Preise sich nach oben bewegen. Interessanter Artikel.

    Für ein Land wie Venezuela wären Rohölpreise um die US$ 20,- absolut kein Segen. Ob sich dadurch die jetzige Clique in Caracas geschlagen gäbe, ich weiß es nicht.

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