Proteste in Brasilien: „Wir wollen keine Verhältnisse wie auf Kuba oder Venezuela“

forradilma

"Fora Dilma" – weg mit der Präsidentin (Fotos: Twitter)
Datum: 16. März 2015
Uhrzeit: 13:00 Uhr
Leserecho: 5 Kommentare
Autor: Redaktion
Sprachkurs Portugiesisch (Brasilianisch)

Bei den Massenprotesten gegen Präsidentin Dilma Rousseff haben am Sonntag (15.) etwa zwei Millionen Menschen landesweit ihren Unmut gegen Korruption und Straflosigkeit, gegen die Regierung und direkt gegen Rousseff zum Ausdruck gebracht. Allein in São Paulo protestierten mehr als eine Million Menschen in den Nationalfarben Gelb, Blau und Grün. Die Proteste mit weiteren Kundgebungen in anderen brasilianischen Städten erreichten ein historisches Ausmass und sind der klare Beweis dafür, dass keineswegs nur die „frustrierte weiße Elite“ mit der Regierung unzufrieden ist, wie Rousseffs Anhänger zuletzt behauptet hatten. Auch in São Luís, Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Maranhão, zogen Tausende durch die Straßen und forderten den Rücktritt des linksgerichteten Staatsoberhauptes.

undwech

„Wir haben genug von dieser Regierung. In unserem Land herrscht eine Bande von Dieben und plündert Brasilien seit 12 Jahren aus. Wir, die Menschen auf der Straße, haben die Kraft, diese Regierung zu stürzen. Verhältnisse wie in den Diktaturen in Venezuela und auf Kuba wollen wir nicht – und werden sie niemals zulassen“, erklärt der Arzt Allan Garcia Pinheiro. Präsidentin Rousseff war angesichts der friedlich verlaufenden massiven Proteste überrascht und kündigte noch am Sonntagabend (Ortszeit) an, „in den nächsten Tagen“ ein „Anti-Korruptionspaket“ vorlegen zu wollen. Das zentrale Anliegen des Demonstranten ist jedoch ein ganz anderes und weitaus radikaler: „Fora Dilma“ – weg mit der Präsidentin.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Martin Bauer

    Die Brasilianer begriffen worum es geht! Linke Regierungen, einmal an der Macht, beginnen unverzüglich mit dem Raub aller Resources des Landes und dem Abbau der Freiheit, bis die Demokratie durch den Einheitswillen einer Partei ersetzt ist. Schickt sie zur Hölle, wo sie hingehören!

  2. 2
    mediovenezolano

    2 Millionen Demonstranten sind ca. 1 % der Gesamtbevoelkerung von Brasilien. Auf Venezuela uebertragen muessten ca. 290 tausend Menschen auf die Strassen gehen….und selbst dann wuerde der Busfahrer sagen: „Sind ja nur 1 %“……Hier in VE gehen sie ja auch auf die Strasse, aber nur um Schlange zu stehen…..Leider…..

    • 2.1
      Martin Bauer

      Das mit dem Prozentsatz der Bevölkerung habe ich mir auch schon überlegt. In Venezuela gab es in 2014 einige Tage, bei denen mehr als 300.000 Menschen in den Strassen der STädte demonstrierten. Nur kam das zu spät und zu wenig nachhaltig. Brasilien ist noch immer eine Demokratie, Venezuela war es schon vor 15 Jahren nicht mehr. Deshalb haben die Brasilianer auch eine Chance etwas zu bewegen.

      • 2.1.1
        mediovenezolano

        Ich druecke den Brasilianern die Daumen und vielleicht wachen die Venezolaner ja doch noch eines Tages auf……wuenschenwert ist es!

  3. 3
    Deutschvenezolano

    Die Venezolanos werden nicht aufwachen, da hilft nur ein Putsch, gestützt vom Militär und Opposition.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!