Pfingstbewegung in Brasilien: „Gladiatoren des Altars“ sorgen für Kontroverse

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"Gladiadores do Altar", eine religiöse Gruppe mit der Ästhetik einer Armee (Fotos: Facebook)
Datum: 07. April 2015
Uhrzeit: 14:59 Uhr
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Die „Igreja Universal do Reino de Deus“ (IURD) ist eine neo-charismatische Kirche der Pfingstbewegung mit Hauptsitz im brasilianischen Rio de Janeiro. Die Universalkirche des Königreichs Gottes ist eine moderne Kirche, die ähnliche Glaubenssätze wie andere evangelikale Kirchen und Pfingstgemeinden vertritt. Ihre Lehre steht dem Wohlstandsevangelium nahe und zeichnet sich unter anderem durch mitreißende Predigten, Tanz, Musik, Gesang, Exorzismus, Wunderheilung, einen hohen Spendenbedarf, modernes Management und Marketing aus. Bei der Sekte spielt Geld eine zentrale Rolle, sie verfügt über mehr als 76 AM- und FM-Radiostationen, mit denen sie 75% des nationalen Territoriums abdecken, dazu kommen über 20 TV-Sender und über 100 Senderbeteiligungen. Gegen den selbsternannten Bischof Edir Macedo, einem ehemaligen Lotterieangestellen, ermittelte die brasilianische Justiz in der Vergangenheit mehrfach wegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung, Veruntreuung von Spendengeldern, Betrug und Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die „Igreja Universal do Reino de Deus“ hat nun eine neue Kontroverse ausgelöst.

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Im Januar dieses Jahres gründete die umstrittene Sekte die „Gladiadores do Altar“, eine religiöse Gruppe mit der Ästhetik einer Armee. Junge „Soldaten“ marschierten in Formation und riefen laut Parolen. Die im Fernsehen und sozialen Netzwerken veröffentlichen Aufnahmen sorgten für Empörung, Vergleiche/Ähnlichkeiten mit dem Faschismus ließen nicht lange auf sich warten. Seit Aufstellung der „Gladiatoren des Altars“ haben sich der Gruppierung bereits über 4.300 Teilnehmer im ganzen Land angeschlossen – obwohl es Zweifel über die wahren Ziele dieser Kämpfer gibt. Nach Angaben der IURD sind die Treffen rein religiöser Natur, obwohl in den im Internet veröffentlichten religiösen Botschaften Szenen des Krieges und Gewehrfeuer zu sehen war.

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Mehrere Videos wurden inzwischen vom Netz genommen. In diesen brüllten die „Gotteskrieger“ unter anderem: „Gott sei Dank, wir sind heute hier, bereit für den Kampf, entschlossen, Ihnen zu dienen. Wir sind Gladiatoren des Altars. Jeden Tag stehen wir vor der Hölle und vertrauen dem heiligen Schutz“. Angesichts der Kontroverse über die gezeigten Aufnahmen leugnet die Sekte in einer Erklärung, dass sie eine fundamentalistische Armee bilden will. Dies obwohl in einigen Aufnahmen eine starke Ähnlichkeit mit Nazigruß-Gesten zu sehen sind.

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