Krise in Venezuela: „Regierungen von Lateinamerika weigern sich zu reagieren“

Datum: 22. Mai 2015
Uhrzeit: 15:33 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Im südamerikanischen Land Venezuela sind Mangelwirtschaft Inflation und permanente Putschgerüchte nichts Neues. Regierungsgegner wirft das linksgerichtete Regime unter fadenscheinigen Vorwürfen in den Kerker, Meinungs- und Pressefreiheit werden immer mehr eingeschränkt. Auffällig ist, dass die Regierungen der Nachbarländer hinsichtlich dieser Tatsachen an einer Vogel-Strauß-Politik festhalten und eine drohende Gefahr für die ganze Region nicht sehen wollen. Bemerkenswert ist ebenfalls, dass ehemalige Präsidenten (Brasilien, Uruguay, Ecuador, Kolumbien, Peru, Chile, Bolivien, El Salvador, Mexiko und Costa Rica) klar Stellung beziehen und die gescheiterte Politik in Venezuela scharf verurteilen. „Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus“, heißt ein Sprichwort. Und keines bestätigt sich so häufig im realen politischen und wirtschaftlichen Leben wie dieses.

Wenn die Regel stillschweigender Übereinkunft unter Begünstigten allerdings durchbrochen wird, dann ergeben sich daraus oft Einsichten in trübe Sachverhalte. Ein Beispiel dafür liefert der scheidende Generalsekretär der OAS (Organisation Amerikanischer Staaten), José Miguel Insulza Salinas, der kurz vor dem Ende seiner Amtszeit Klartext spricht. Der aus Chile stammende 71-jährige Politiker gibt in einem Interview bekannt, dass die schwierigsten Momente seiner Amtszeit die Krise in Honduras, Paraguay und Venezuela waren. Letztere bezeichnet er als eines der komplexesten und schmerzhaftesten Probleme, mit denen er je zu tun hatte. „Die Länder Lateinamerikas haben sich geweigert, auf die Krise in Venezuela zu reagieren“, so der Jurist und Politikwissenschaftler.

P.S.: Sind Sie bei Facebook? Dann werden Sie jetzt Fan von agência latinapress! Oder abonnieren Sie unseren kostenlosen Newsletter und lassen sich täglich aktuell per Email informieren!

© 2009 - 2024 agência latinapress News & Media. Alle Rechte vorbehalten. Sämtliche Inhalte dieser Webseite sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung und Verbreitung nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung von IAP gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leser- berichte geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für Einsendungen und Rückmeldungen bitte das Kontaktformular verwenden.

Dies könnte Sie auch interessieren

Kommentarbereich

Hinweis: Dieser Kommentarbereich ist moderiert. Leser haben hier die Möglichkeit, Ihre Meinung zum entsprechenden Artikel abzugeben. Dieser Bereich ist nicht dafür gedacht, andere Personen zu beschimpfen oder zu beleidigen, seiner Wut Ausdruck zu verleihen oder ausschliesslich Links zu Videos, Sozialen Netzwerken und anderen Nachrichtenquellen zu posten. In solchen Fällen behalten wir uns das Recht vor, den Kommentar zu moderieren, zu löschen oder ggf. erst gar nicht zu veröffentlichen.
  1. 1
    Inge Alba

    In so ein Amt gehören Charakterköpfe und keine Weicheier, da fehlt es ganz einfach daran, dass mal einer kräftig auf den Tisch haut, wenn es sein muss Anträge einbringt die eine Teilnahme von venezolanischen cucuteños an bestimmten Veranstaltungen zu verhindern sucht. Zumindest seine persönlich Abscheu gegenüber Kriminellen zum Ausdruck bringt, das hätte auch ein Insulza mal anregen und tun können und nicht immer die Ex Präsidenten der versch. Länder vorschicken. Die haben doch alle nur das günstige Erdöl im Blick, dafür nimmt man in Lateinamerika alles auf sich, auch Komplizenschaft mit selbsternannten Diktatoren , ist nicht das 1. Mal.

Diese News ist älter als 14 Tage und kann nicht mehr kommentiert werden!