Uruguay: „Der Staatenbund Mercosur ist gescheitert“

MERCOSUL

Innerhalb des Staatenbundes herrschen traditionelle Rivalitäten (Foto: Archiv)
Datum: 24. Mai 2015
Uhrzeit: 15:27 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Redaktion
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Uruguays ehemaliger Wirtschaftsminister Ignacio de Posadas Montero hat am Samstag (23.) den Gemeinsamen Markt Südamerikas „Mercosur für gescheitert erklärt. Nach seiner Meinung muss der kleinste spanischsprachige Staat in Südamerika neue Mechanismen der wirtschaftlichen Liberalisierung außerhalb des regionalen Blocks finden. „Der Mercosur ist gescheitert – und das schmerzt mich sehr. Ich habe jahrelang hart gearbeitet, inzwischen erstickt der Mercosul in einem Netz bilateraler Abkommen“, so Posadas.

Am Donnerstag (21.) hatten bei einem Treffen in Brasília die brasilianische Präsidenten Dilma Rousseff und ihr uruguayischer Amtskollege Tabaré Vázquez eine sehr klare Botschaft an die Mitgliedsländer des Bündnisses (Argentinien, Paraguay, Venezuela) geschickt. Beide klagten darüber, dass Handelsabkommen mit anderen Ländern außerhalb des Bündnisses blockiert werden und verlangten eine Öffnung.

Bei der Integration seiner Volkswirtschaften ist Südamerika bisher wenig vorangekommen. Auf den Treffen von Mercosur, Casa, Alba und Unasur werden meist stundenlange Phrasen gehalten, Bolívar sowie Chávez als Vorbilder gepriesen. Auf den Gipfeltreffen wird stets Einigkeit gepredigt – auch wenn man politisch weit auseinander liegt. Ökonomen sind sich einig, dass die Zukunft der Region eher bei der am 6. Juni 2012 gegründeten Pazifik-Allianz (Alianza del Pacífico) liegt.

Seit ihrer Gründung ist es der Allianz bereits gelungen, einen großen Einfluss auf die Weltwirtschaft zu nehmen. Zusammen bringen es die vier Länder Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru auf eine Wirtschaftsleistung von jährlich mehr als zwei Billionen US-Dollar und tragen somit zu 39% des gesamten BIPs Lateinamerikas bei. Bereits schon jetzt hat der Bund dem lahmenden “Gemeinsamen Markt Südamerikas” (Mercosur) den Rang abgelaufen. Die Allianzstaaten wachsen nicht nur doppelt so schnell wie das bisherige Zugpferd Brasilien, sie exportieren auch gemeinsam mehr als doppelt so viel. Die “Alianza del Pacífico” bildet eine neue Wachstumsachse im Westen Lateinamerikas und lockt mit ihrer ungebremsten Dynamik andere interessierte Staaten an.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Bettler

    Ist doch klar,überall wo die Regierung von Ven.die Finger mitdrin hat,geht es rapide bergab.

  2. 2
    Herbert Merkelbach

    Dieser Mensch sagt endlich einmal die Wahrheit.

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