Korruptionsskandal Brasilien: Lula reicht Klage gegen vier Journalisten ein

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Berichterstattung in "Veja" passt Lula nicht (Foto: Veja"
Datum: 30. Juli 2015
Uhrzeit: 12:01 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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Der ehemalige brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat über seine Anwälte ein Klage vor Gericht gegen vier Journalisten der Zeitschrift „Veja“ eingereicht. Die Medienschaffenden des konservativen Polit-Magazins waren maßgeblich daran beteiligt, dass der Korruptionsskandal rund um den halbstaatlichen Ölkonzern „Petrobras“ aufgedeckt und Ermittlungen gegen Beteiligte ins Rollen kamen. Nach Angaben der Pressestelle von Lula fordern die Anwälte „eine Entschädigung für immaterielle Schäden,“ der Bericht über eine angebliche Verwicklung des ehemaligen Staatsoberhauptes in die Bestechungs/Korruptionsaffäre wird als „widerlich in der Art, wie er geschrieben wurde“ bezeichnet.

Dennoch hat die Staatsanwalt vor zehn Tagen eine Untersuchungsverfahren gegen Lula eröffnet. Dadurch soll festgestellt werden, ob er sich des Verbrechens der Bestechung schuldig gemacht hat. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hat Lula nach dem Verlassen der Präsidentschaft im Januar 2011 mehrere Reisen nach Panama, Venezuela, der Dominikanischen Republik und Ghana unternommen, die vom Baukonzern „Odebrecht“ bezahlt wurden. „Odebrecht“ ist eines von zwanzig Privatunternehmen, die im Korruptionsgeflecht um Petrobras verwickelt sind.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Martin Bauer

    Es ist ja nicht neu, das Menschen, die widerliche Handlungen begehen, es widerlich findet, wenn andere dies aussprechen. – Gut, noch ist Lula weder angeklagt noch verurteilt. Doch wenn einer nach Unrat stinkt, bekanntermassen von Unrat umgeben war und ist, Unrat redet, ist es doch mehr als wahrscheinlich, dass er Unrat an sich kleben hat.

    • 1.1
      Herbert Merkelbach

      Die ganze Angelegenheit könnte für Lula ein Schuss nach hinten sein. In dem er die Journalisten anklagt, wird er auch mit den Beweisen der Gegenseite konfrontiert. Auch er muss den Beweis erbringen, dass man ihm Unrecht anlastet. Zusätzlich kommen noch die Untersuchungen der brasilianischen Justiz ins Spiel.
      Mal sehen, wie er sich verhalten wird.

      • 1.1.1
        Martin Bauer

        „Auch er muss den Beweis erbringen, dass man ihm Unrecht anlastet.“
        Juristisch betrachtet muss er das nicht. Aber die Presse schiesst nun mal gerne Prominente ab, denn das verkauft sich gut. Wenn die Medien immer erst auf Schuldbeweise warten wollte, wäre der beste Teil des Kuchens vom Geschäft verloren.
        Auf jeden Fall ist es dumm und kurzsichtig, gegenüber Journalisten in die Offensive zu gehen, wenn man seine Unschuld nicht im gleichen Atemzug beweist. Die typische Reaktion eines Menschen, der seine eigene Wichtigkeit und Macht masslos überschätzt. Allein dafür sollten ihm die Flügel gestutzt werden. Er HATTE ein wichtiges Mandat des Volkes, verliehen auf Zeit. Diese Zeit ist vorbei. Also hat er sich gefälligst bei Otto Normalverbraucher einzureihen und sich wie ein solcher zu verhalten, anstatt eine dicke Lippe zu riskieren. Leider gibt es weltweit viel zu viele, die den eigenen Hintern als wertvoller erachten, als die anderer.

  2. 2
    VE-GE

    100% correct !

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