Grenzkonflikt Venezuela – Guyana: Vorwurf der militärischen Aufrüstung im Grenzgebiet

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David A. Granger ist der achte Präsident von Guyana (Foto: Presidente)

Guyanas Präsident David Granger wirft Caracas eine „außerordentliche venezolanische Militärpräsenz“ im Grenzgebiet zwischen beiden Ländern vor und spricht von einer Eskalation im Grenzkonflikt. „Die militärischen Aktivitäten in Ost- Venezuela im Laufe des Monats September stellen eine außerordentliche Eskalation dar und sind Fortbestand eines aggressiven und feindseligen Verhaltens gegenüber Guyana“, so das Staatsoberhaupt. Bei den festgestellten Truppenbewegungen handelt es sich nach seinen Worten „vor allem um marine und verschiedenen Formen der Landstreitkräfte“.

Mit großem Aufwand hatte Venezuelas Präsident Nicolás Maduro vor mehreren Wochen einen Konflikt mit Guayana zu inszenieren versucht und gab sein Vorhaben wegen Erfolglosigkeit bereits wenig später wieder auf. Der Chaot aus dem Miraflores hatte nicht damit gerechnet, dass die meisten Venezolaner ein recht unemotionales Verhältnis mit dem Nachbarland Guayana pflegen, weshalb das Schüren nationalistischer Gefühle nicht zündete und inzwischen ein Grenzkonflikt mit Kolumbien initiiert wurde. Die an Brasilien, Venezuela und Suriname grenzende Kooperative Republik Guyana hat als britisches Kolonialerbe auch die Grenzkonflikte mit den Nachbarstaaten übernommen. Venezuela, Nachbar im Westen, beansprucht das gesamte Gebiet westlich des Essequibo. Ein im Jahre 1899 von einer internationalen Vermittlungskommission gefällter Schiedsspruch, der damals von Venezuela angenommen wurde, bestimmt die heutigen Grenzen.

Granger teilte mit, dass das guyanische Militär bereits Schritte unternommen hat, um zusätzliche Truppen und Nachschub an strategisch wichtigen Standorten an der Grenze zu Venezuela bereitzustellen. Stabschef Brigadegeneral Mark Phillips betonte auf einer Pressekonferenz, dass der Einsatz von Seiten Guyanas einzig darauf ausgerichtet sei, Akte der Aggression und Invasion auf das Territorium Guyanas zu verhindern. Die Regierung forderte ihre Bürger an der Grenze zu Venezuela dazu auf, aufmerksam und ruhig zu bleiben und weiterhin die Entwicklung zu beobachten.

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