Lebensperspektiven abseits von Kriminalität und Gewalt: Schweizer Engagement in Kolumbien

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Schweizer Spitzenclub "FC Basel" setzt sich für junge Sportler und Sportlerinnen aus der kolumbianischen Krisenregion Nariño ein (Foto: fcb)
Datum: 25. September 2015
Uhrzeit: 13:12 Uhr
Ressorts: Kolumbien, Sport
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Fünfzehn kolumbianische Mädchen und fünf Jungen im Alter von 14 bis 17 Jahren besuchen vom 18. – 27. September 2015 die Schweiz. Die Jugendlichen stammen aus dem Departement Nariño, einer wegen des über 40 Jahre andauernden bewaffneten Konflikts besonders krisengeschüttelten Region im Südwesten Kolumbiens. Während ihres zehntägigen Aufenthalts in der Schweiz lernen die Jugendlichen mit Unterstützung von Sportlerinnen und Sportlern aus verschiedenen Landesteilen populäre Sportarten wie Eishockey, Tennis und Fußball kennen. Außerdem stehen Einführungen in weitere Sportarten wie Badminton, Wandern, Basketball, Kunstturnen, Unihockey und Volleyball auf dem Programm.

Ziel der Reise ist es, den Jugendlichen Lebensperspektiven aufzuzeigen, indem sie ermutigt werden, regelmäßig Sport zu treiben. Dadurch sollen sie davon abgehalten werden, sich mangels Alternativen und Zukunftsaussichten kriminellen Banden oder illegalen bewaffneten Gruppen anzuschließen. Die Reise erfolgt im Rahmen eines 2011 vom kolumbianischen Außenministerium lancierten Programms unter dem Titel «Diplomacia Deportiva» (sportliche Diplomatie). Seit 2011 haben insgesamt 975 Kinder und Jugendliche aus Kolumbien an ähnlichen Reisen teilgenommen. Dabei wurden 39 Länder besucht. Die Schweiz ist bereits zum dritten Mal das Ziel einer solchen Reise: Mittlerweile waren über 60 Jugendliche aus derselben Region hierzulande zu Gast und kehrten nach zehn Tagen voller sportlicher Erfahrungen und Erlebnisse in ihre Heimat zurück.

Mit der Einladung der Jugendlichen aus Kolumbien unterstreicht die Schweiz ihren Willen, sich noch stärker für den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten und gegen den Einsatz von Kindersoldaten einzusetzen. Die Schweiz will mit der Unterstützung konkreter Projekte vor Ort die Eingliederung von Kindern in Streitkräfte oder bewaffnete Gruppen verhindern. Zudem unterstützt sie Programme für schulische und berufliche Bildung und psychosoziale Rehabilitation. Organisiert wird der Besuch vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Zusammenarbeit mit dem Außenministerium von Kolumbien, dem Bundesamt für Sport (BASPO) sowie mehreren Organisationen aus dem Sportbereich.

Langjähriges Schweizer Engagement in Kolumbien
Die Schweiz setzt sich seit Langem für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der kolumbianischen Bevölkerung und insbesondere der Betroffenen des bewaffneten Konflikts sowie für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung des Landes ein. Im Fokus des Engagements der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA stehen die Hilfe während der Notlage und der Wiederaufbauphase, der Schutz der Zivilbevölkerung sowie der Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Im Departement Nariño unterstützt die DEZA Projekte in zehn Gemeinden zu Gunsten der Betroffenen von Antipersonenminen sowie zum Schutz der von der gewaltsamen Vertreibung bedrohten Bevölkerung. Die Abteilung Menschliche Sicherheit des EDA (AMS) engagiert sich ihrerseits in den Bereichen Friedensförderung, Menschenrechtsschutz und Vergangenheitsarbeit. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) wiederum unterstützt im Rahmen seiner wirtschaftlichen Entwicklungszusammenarbeit mit Kolumbien im Departement Nariño unter anderem die Produktion und den Export von hochwertigem Kakao, der auch von renommierten schweizerischen Schokoladenproduzenten verwendet wird. Dieses Projekt zielt darauf ab, Alternativen zur Migration in die Städte zu schaffen, die Armut in den Gemeinden zu verringern und somit insgesamt zu einer Stabilisierung der Region beizutragen.

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