Schlafstörungen beeinträchtigen den Zustand der äußeren Ruhe beim Menschen. Ursachen können äußere Faktoren wie nächtlicher Lärm, Verhaltensfaktoren wie zum Beispiel eine problematische Schlafhygiene, oder auch organische Faktoren sein. Seit Jahren versucht die Forschung Daten zu optimaler Einschlafzeit und Schlafdauer zu ermitteln. Die individuellen Schwankungen unterworfene „optimale“ tägliche Menge an Schlaf für den Menschen sowie deren Verteilung über den Tag ist wissenschaftlich umstritten. Studien in den USA und in Japan haben ergeben, dass die oft für Erwachsene genannten „acht Stunden am Tag“ schon zu lang sind und das Optimum eher zwischen sechs und sieben Stunden liegt. Eine vor wenigen Tagen in der Fachzeitschrift „Current Biology“ veröffentlichte Studie zeigt, dass unsere Vorfahren weniger schliefen als wir. Die Untersuchung, die von Wissenschaftlern an der Universität von Kalifornien durchgeführt wurde, überwacht die Schlaf-Muster in traditionellen Gesellschaften Afrikas und Südamerikas, die immer noch eine ähnliche Lebensweise wie unsere Ahnen pflegen.
Laut Jerome Siegel, Leiter der Studie, besuchten die Wissenschaftler die Volksgruppe der Hadza in Tansania, die San in Namibia und die Tsimane in Bolivien. Alle drei Urvölker sind Jäger-Sammler und bauen Bananen oder Maniok an. Über einen Zeitraum von 1.165 Tagen überwachten die Forscher jeweils 94 erwachsene Personen und fanden heraus, dass die Probanden im Durchschnitt 6,5 Stunden pro Nacht schliefen.
Das Forscherteam fand auch heraus, dass die Mitglieder dieser Gemeinschaften tagsüber praktisch keine Nickerchen, Dösen oder Mittagsschlaf einlegten. Schlaflosigkeit ist äußerst selten – zwei dieser Volksgruppen haben das Wort nicht einmal in ihrem Sprachschatz. Die Mitglieder der Gruppe schliefen etwa 3,3 Stunden nach Sonnenuntergang, ließen sich dabei eher von der Temperatur als vom Licht leiten. Der erholsame Schlaf begann mit der Temperaturabfallzeit, die Aufwachphase wenn die Temperatur ihren Tiefpunkt erreicht hatte.
Schlafqualität ist von äußeren Einflüssen abhängig. Überschüssiges künstliches Licht, TV und Smartphones fordern in der modernisierten Gesellschaft ihren Tribut – Faktoren, die in den untersuchten Gemeinden fehlen.
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