Venezuela: Militärpiloten flogen Drogen Flugzeug nach Haiti

cessna

Flugzeug war auf den Namen eines Entsorgungsunternehmens registriert (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 23. November 2015
Uhrzeit: 12:22 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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Zwei Neffen der Ehefrau des venezolanischen Präsidenten sind am Dienstag (10.) in Haiti festgenommen und in die USA überführt worden. Beide werden in New York angeklagt, Transport von Kokain über Honduras in die USA vorbereitet zu haben. Die US-Behörden haben dam Freitag (13.) betont, dass die Festnahme keine politische Verbindung habe und die Beschuldigten wegen Fluchtgefahr bis zur gerichtlichen Anhörung am 2. Dezember in Untersuchungshaft bleiben. Neueste Informationen, die die Staatsanwaltschaft im südlichen Bezirk von New York freigegeben hat, belegen laut „ABC News“ die aktive Beteiligung des venezolanischen Militärs am Drogenhandel.

Demnach wurde die für den Drogentransport eingesetzte und vom Flughafen in Caras am 8. November gestartete Cessna Citation 500 von Pablo Urbano Perez, Militärsprecher und Pedro Miguel Rodriguez, aktiver Oberstleutnant der venezolanischen Luftwaffe, pilotiert. Aus dem Flugbuch geht hervor, dass sich neben Francisco Flores und Efraín Campos noch zwei weitere Passagiere, Marco Uzcategui und Jesfran Moreno, an Bord befanden. Das Flugzeug war auf den Namen eines Entsorgungsunternehmens registriert, welches in der Vergangenheit eine Vielzahl öffentlicher Aufträge erhalten hat.

Laut den Informanten, die zur Festnahme der Flores-Neffen beigetragen haben, sollen die beiden regelmäßig Drogen vom für Regierungsbeamte reservierten Terminal 4 am Flughafen Simon Bolivar transportiert haben. Simon Bolivar war auch der Flughafen, von dem ein Air France-Jet im September 2013 rund 1,6 Tonnen Kokain nach Frankreich transportieren sollte. Damals wurden 27 Personen verhaftet, darunter acht Mitglieder der Nationalgarde (GNB).

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Kommentarbereich

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  1. 1
    fideldödeldumm

    Tja, diesmal übernehmen die Amis die Entsorgung.

  2. 2
    Martin Bauer

    Wie man hört, ist die Sache noch sehr viel „delikater“, als die offiziellen Medien melden:
    Die fragliche Cessna Citation, mit dem Kennzeichen YV2030, ist in Venezuela registriert. Laut offiziellen venezianischen Meldungen auf den Namen der Müllentsorgungsfirma Sabenpe. Inoffizielle Quellen behaupten, die Citation hätte nur bis 2004 dieser Firma gehört. Ohne weiteres feststellbar ist dies nicht, denn kürzlich wurden grosse Teile des Registers in Torre de Parque Central verbrannt, so dass praktisch sämtliche in Venezuela zugelassenen Privatflugzeuge, die in den letzten Jahren für Drogentransporte genutzt wurden, ihren Besitzern nicht mehr zugeordnet werden können. Allein dies ist ein ungeheuerlicher Vorgang, für den Venezuela das Recht zur Teilnahme an der internationalen Luftfahrt entzogen werden sollte.

    Zur Aufklärung des „Transportsystems“ laufen Ermittlungen gegen ein weit verzweigtes Geflecht von Firmen in Panama, den USA und auf diversen Karibikinseln, in deren Vorständen sich, neben zahlreichen Strohmännern, auch bekannte Persönlichkeiten der PSUV und deren nahe Verwandte finden, bis hin zum Bruder von Celia Flores, der Frau des Präsidenten, Hernes Melquíades Flores. Und immer wieder finden sich am Ende von verfolgten Spuren Hinweise auf Anordnungen und Befehle von Diosdado Cabello.

  3. 3
    Alexandro

    Unter den gegebenen Voraussetzungen waren die angeblich erfolgreichen Drogenfunde, schon bei Chavez; nichts anderes als Ausschaltung der Komkurenz und Verschleierung der von der „Regierung“ bzw. einigen ihrer Mitglieder getätigten kriminellen Handlungen..

    • 3.1
      Martin Bauer

      Das sehe ich genauso. Aber im aktuellen Fall scheint die DEA eher ins Schwarze getroffen zu haben. Enge Familienangehörige von Maduro, die im Auftrag von Cabello agieren, gehören bestimmt nicht zur „lästigen Konkurrenz“.

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