739 Verdachtsfälle von Mikrozephalie in Brasilien: Regierung bildet Task Force

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Unter Mikrozephalie versteht man eine Entwicklungsbesonderheit beim Menschen, bei der der Kopf eine vergleichsweise geringe Größe aufweist (Foto: Reproducao)
Datum: 24. November 2015
Uhrzeit: 10:45 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Brasiliens Gesundheitsminister Marcelo Castro hat am Mittwoch (11.) ein Dekret zur Ausrufung des nationalen Notstands unterzeichnet. Grund für diese Maßnahme ist der Ausbruch von Mikrozephalie im Nordosten des südamerikanischen Landes. Am Dienstagabend (17.) Ortszeit hat das brasilianische Gesundheitsministerium das erste epidemiologische Bulletin hinsichtlich Mikrozephalie herausgegeben und spricht von offiziell 399 Fällen bei Neugeborenen in sieben Bundesstaaten im Nordosten Brasiliens. Um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, wird die Bundesregierung eine Task Force bilden. Diese setzt sich aus 17 Ministerien zusammen, die Arbeitsgruppe wurde bereits während der Schweinegrippe-Pandemie ins Leben gerufen.

Oberste Priorität ist der mögliche Zusammenhang der Krankheit in Verbindung mit dem Zika-Virus. „Dies ist eine Aktion, die sektorübergreifend ist. Mehrere Ministerien sind beteiligt und werden im Bund, Länder, Gemeinden und vor allem innerhalb der Gesellschaft agieren“, teilte das Ministerium für Gesundheit nach einem Treffen in Salvador mit. Schwerpunkt ist die Sensibilisierung der Gesellschaft im Kampf gegen die Mücke Aedes aegypti, die das Zika-Virus, Dengue und Chikungunya überträgt.

Die Bevölkerung im Nordosten des größten Landes in Lateinamerika fühlt sich allerdings allein gelassen. „Von der Mikrozephalie habe ich im Internet erfahren. Ich bin schwanger und habe Angst. Bei den Vorsorgeuntersuchungen bekomme ich keine Information und werde vertröstet“, klagt Lilian da Silva im Gespräch mit Agência latinapress.

Update

Das brasilianische Ministerium für Gesundheit gab am Dienstagnachmittag (Ortszeit) offiziell bekannt, dass bis zum 21. November 739 Verdachtsfälle von Mikrozephalie in 160 Verwaltungsbezirken in neun Bundesstaaten registriert wurden. Vor rund einer Woche lag die Zahl noch bei 399. Die meisten Erkrankungen traten in Pernambuco auf (487), Paraíba (96), Sergipe (54), Rio Grande do Norte (47), Piauí (27), Alagoas (10), Ceará (9), Bahia (8) und Goiás (1). Ein Fall in Rio Grande do Norte wird noch untersucht.

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