Umweltkatastrophe Brasilien: Nicht wieder gutzumachender Schaden

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Giftige Brühe hat über 850 Kilometer Flusslauf verseucht (Fotos: DepartementBombeirosMinasGerais)
Datum: 26. November 2015
Uhrzeit: 12:48 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Brasilien kämpft gegen die größte ökologische Katastrophe des Landes. Vor knapp zwei Wochen brach die Mauer eines Abraumbeckens einer Erzmine in Mariana. Ein ganzes Dorf wurde überflutet, tausende Hektar fruchtbaren Bodens unter 60 Millionen Kubikmeter Schwermetallschlamm begraben. Mit dem Rio Doce floss das Gift Richtung Atlantik, die giftige Brühe hat über 850 Kilometer Flusslauf verseucht. Am Mittwochabend (25.) Ortszeit haben die Vereinten Nationen (UN) die brasilianische Regierung und die für die Katastrophe verantwortliche Bergbauunternehmen Samarco, Vale und BHP Billiton wegen ihrer „defensiven Haltung“ vor und während des Auftretens des „katastrophalen Kollaps“ kritisiert.

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„Die von der brasilianischen Regierung und den verantwortlichen Bergbauunternehmen Vale und BHP Billiton getroffenen Maßnahme zur Vermeidung dieser Katastrophe waren eindeutig unzureichend. Die Regierung und die Unternehmen sollten nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um weitere Schäden, einschließlich der Exposition von Schwermetallen und anderen giftigen Chemikalien, zu verhindern“, lautete die Erklärung des UN-Sonderberichterstatters für Menschenrechte und Umwelt, John Knox. „“Es ist nicht akzeptabel, dass es fast drei Wochen dauert, bis Informationen über die toxischen Gefahren des Grubenunglücks überhaupt ans Licht kommen“

Die Menge der tödlicher Giftschlamm-Abfälle entsprechen dem Volumen von 20.000 olympischen Schwimmbecken, der Rio Doce ist auf einer Länge von 850 Kilometern kontaminiert. Brasiliens Regierung muss endlich prüfen, ob die aktuellen Gesetze für den Bergbau überhaupt im Einklang mit internationalen Normen, einschließlich des Rechts auf Information, stehen. Die Umwelt hat einen nicht wieder gutzumachenden Schaden erlitten und die Katastrophe ist ein weiteres tragisches Beispiel dafür, wie die Bergbaulobby – ohne Rücksicht auf Verluste – nur auf ihren Profit bedacht ist.

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