Brasilien: Polizei tötet fünf junge Menschen in Rio de Janeiro

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Insgesamt 8.500 Menschen starben zwischen 2005 und 2014 durch die Hand von Polizeikräften (Foto: Policia)
Datum: 01. Dezember 2015
Uhrzeit: 13:28 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro starb in den vergangenen neun Jahren fast jeden Tag ein Mensch durch die Hand von Polizisten. „Erst schießen, dann fragen“: Nach diesem Grundsatz handelt offenbar die Militärpolizei am Zuckerhut. Insgesamt 8.500 Menschen wurden zwischen 2005 und 2014 durch Polizeikräfte getötet, die meisten Fälle werden nie untersucht und die Verantwortlichen nur selten vor Gericht gebracht. Am Samstag (28.) haben vier Beamte der Militärpolizei fünf junge Männer in einem Auto im Complexo da Pedreira (Vorort im Norden von Rio de Janeiro) erschossen.

Die fünf Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren hatten den Abend im „Parque de Madureira“ verbracht und kehrten gerade nach Hause zurück. Nach Berichten von Augenzeugen feuerten die Polizisten aus einem Hinterhalt heraus auf das Auto, die Fahrzeuginsassen starben sofort. Erste Berichte der Staatsanwaltschaft belegen, dass die Polizei die Männer für Drogenhändler gehalten hat. Behauptungen, dass die Getöteten Widerstand leisteten, wurden von der ermittelnden Zivilpolizei widerlegt. Diese spricht von „Mord und Verfahrensbetrug“ und betont, dass es Beweise dafür gibt, dass die Beamten der Militärpolizei den Tatort absichtlich veränderten, um den Opfern eine Schuld zuzuweisen.

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