Deckmäntelchen Sozialismus: „Meinungsfreiheit“ in Venezuela

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Datum: 17. Februar 2016
Uhrzeit: 18:02 Uhr
Ressorts: Leserberichte
Leserecho: 6 Kommentare
Autor: Vinicius Love, Caracas (Leser)
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)

Venezuelas verstorbener Präsident Hugo Chávez hat unter dem Deckmäntelchen des Sozialismus die dümmste „Ökonomie“ der Welt aufgebaut. Nachfolger Maduro gab sich bei der Verwaltung des Erbes alle Mühe und hat es geschafft, das erdölreichste Land der Welt zum Armenhaus abzuwirtschaften. In Lateinamerika können lediglich die Regierungen von Ecuador und Bolivien als „links“ bezeichnet werden. Venezuela ist das Musterbeispiel für eine Diktatur, die Grundrechte ihrer Bürger permanent mit Füssen tritt. Regierungsgegner werden ins Gefängnis geworfen, „Anderdenkende“ vom Geheimdienst bespitzelt und verfolgt. Der Raum für öffentliche Meinungsfreiheit wird in Venezuela immer enger, allein im Jahr 2014 zählten Nichtregierungsorganisationen, Universitäten und Menschenrechtsorganisationen 579 Verstöße hinsichtlich des Menschenrechts auf freie Meinungsäußerung. Das ist die mit Abstand höchste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen 2002 und mehr als doppelt so viele wie 2013. In den letzten Wochen lieferte das Regime mehrfach Beispiele dafür, was es unter freier Meinungsäußerung versteht und machte sich einmal mehr zum Gespött in den sozialen Netzwerken.

umfrage

Den Beginn machte Präsident Maduro. Auf seinem Facebook-Account gab er bekannt, verstärkt das Gespräch mit dem venezolanischen Volk zu suchen. Innerhalb kürzester Zeit gingen Hunderte Kommentare ein, „Blödmann“, „Dummplauderer“ und „inkompetentes Lügenpack“ waren noch die druckreifsten Beleidigungen. Viele User forderten Maduro auf, nach knapp drei Jahren Regierungszeit endlich mit dem Regieren zu beginnen. Wahrheit tut weh – kurze Zeit später war der Großteil der Kommentare gelöscht.

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Am 15. Februar startete das venezolanische Staatsfernsehen über „Twitter“ ein Umfrage und wollte wissen, was die Bevölkerung über den neuen Look des staatlich gelenkten Propaganda-Senders denkt. Standesgemäß waren nur drei Antworten möglich: „Gut“, „sehr gut“ und „ausgezeichnet/“. Ebenfalls machte der Sender eine Umfrage über das Amnestiegesetz für politische Gefangene, welches die Nationalversammlung in erster Lesung genehmigt hatte. Offenbar waren die Verantwortlichen überrascht, 82 Prozent Zustimmung waren ein Grund dafür, die Umfrage schnellstens einzustellen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    El Cacique

    Wie schafft Ihr das eigentlich, täglich so viele Nachrichten zu veröffentlichen“? Amerika21, propagandistischer Amateur-Links-Blog, verwendet für seine drei Artikelchen nach eigenen Angaben „zehn Arbeitsstunden pro Tag, sieben Tage die Woche, zwölf Monate im Jahr.

    Habt Ihr eine andere Uhr??????????????????????????????

    • 1.1
      Caramba

      Unter wie vielen Artikel stellen Sie die Frage?

      • 1.1.1
        Gringo

        Einmal geschrieben und dann kopiert, mehr kann er nicht

  2. 2
    Gringo

    Wieso sollen die Kommentare auf seinem Facebook- Account
    Beleidigungen sein???? Das ist die Wahrheit und nichts als die
    Wahrheit. Natürlich nicht im chavistischen Sinne!!!!!!!!

  3. Maduro hatte vor einigen Wochen vor laufender Fernsehkamera eingehende Tweets laut vorgelesen. „Maduro, chupatelo! Chupate tu revolución!“ kam es aus seinem Mund. Dann schaute er nachdenklich auf das Papier und wiederholte: „Chupatelo!“ (Blas selber dir einen!) – Zwei Stunden war der Schreiber des Tweets verhaftet.

  4. 4
    Gringo

    Ja, das ist Schnelligkeit.
    Der sammelt auch keine Witze über sich, sondern die Erzähler,
    wie in Sozialismus üblich!!!!!!!

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