Kolumbien: Mindestens 100 Menschen durch Zyanid getötet

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In den Gefängnissen Lateinamerikas werden Menschen oft wie Vieh gehalten (Foto: Screenshot YouTube)
Datum: 19. März 2016
Uhrzeit: 17:15 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Die Behörden in Kolumbien haben im Februar dieses Jahres in Abwasserrohren eines Gefängnisses in Bogotá die Überreste von mindestens 100 Personen entdeckt. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden die Opfer zwischen 1999 und 2001 „regelrecht abgeschlachtet“. Die Haftanstalt „La Modelo“ im Zentrum der Hauptstadt ist eine der größten des südamerikanischen Landes und für ihr hohes Maß an Überbelegung berühmt und berüchtigt. Seit dem vergangenen Jahr laufen Untersuchungen/Ermittlungen wegen des Verschwindens und der Zerstückelung von mehreren Personen. Erste forensische Ergebnisse haben nun ergeben, dass zur Tötung der Personen eine Zyanid-haltige Substanz (wahrscheinlich in Kapseln) verwendet wurde.

Aus den gesammelten Beweisen der Staatsanwaltschaft geht ebenfalls hervor, dass die Körper der Toten Anzeichen von Folter aufweisen und ihr „verschwinden“ mutmaßlich mit Hilfe der Wachen im der Haftanstalt geschah. Das Gefängnis ist die Heimat von Drogenhändlern, Mitgliedern linksgerichteter Guerillas, rechtsgerichteten Paramilitärs und gewöhnlichen Kriminellen. Die Justiz untersucht nun, ob ähnliche Fälle auch in drei anderen Haftanstalten in Popayán, Bucaramanga und Barranquilla vorliegen.

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  1. 1
    Martin Bauer

    „Das Gefängnis ist die Heimat von Drogenhändlern, Mitgliedern linksgerichteter Guerillas, rechtsgerichteten Paramilitärs und gewöhnlichen Kriminellen. “
    Die „gewöhnlichen Kriminellen“ tun mir leid!

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