Brasilien: Symbolfigur im Korruptionsskandal „Lava Jato“ verhaftet

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Newton Ishii, Beamter der Bundespolizei, erlangte nationale Berühmtheit (Foto: ScreenshotYouTube)
Datum: 08. Juni 2016
Uhrzeit: 17:11 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Operation Lava Jato (Operation Hochdruckreiniger) ist ein milliardenschwerer und riesiger Korruptionsskandal im südamerikanischen Brasilien. Darin involviert sind der halbstaatliche Ölkonzern Petróleo Brasileiro S.A. sowie verschiedene Bauunternehmen, Politiker und mehrere politische Parteien, einschließlich der Partido dos Trabalhadores (PT), der Partido Progressista (PP) und der Partido do Movimento Democrático Brasileiro (PMDB). In diesem größten Justizfall der brasilianischen Geschichte ermittelt die Justiz unter Leitung des Bundesrichters Sérgio Fernando Moro inzwischen gegen über 500 Politiker und Geschäftsleute, zahlreiche Personen wurde bereits verhaftet und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. In Brasilien ist es üblich, dass die Festnahmen im TV live übertragen werden. Newton Ishii, Beamter der Bundespolizei, erlangte dabei nationale Berühmtheit. Dem „Bundesjapaner“ (Japonês da Federal), der speziell für die „Operação Lava Jato“ abgestellt war und die Verhafteten persönlich abführte, war sogar ein Karneval-Hit gewidmet worden.

Am Dienstag (7.) wurde er verhaftet, nachdem ein Berufungsgericht seine bereits im Jahr 2003 verhängte Haftstrafe von vier Jahren und zwei Monaten bestätigte. Im Rahmen der „Operation Anaconda“ war Ishii demnach in eine Schmuggelaffäre japanischer Banden von Paraguay nach Brasilien verwickelt, ebenfalls wurde er der Korruption und Unterschlagung bezichtigt. Der Haftbefehl vom Dienstag wurde vom Bundesgericht in Foz do Iguaçu, eine Stadt im Südwesten des Bundesstaates Paraná, erwirkt und ist wirksam.

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