Bei Protesten auf der Isla de Margarita haben am Freitagabend (2.) Ortszeit wütende Demonstranten den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro in die Flucht geschlagen. Nach der Cacerolazo (Erzeugung von Lärm, auf extra von den Demonstranten mitgebrachten Töpfen und Pfannen) hat der Geheimdienst mindestens 30 Demonstranten festgenommen. Laut Angaben der Organisation „Foro Pena“ befindet sich unter den an einen unbekannten Aufenthaltsort verschleppten Personen auch Braulio Jatar, Rechtsanwalt und Inhaber eines Informationsportals.
Nach Angaben seiner Familie wurde der in Chile geborene 58-Jährige am Samstagmorgen auf dem Weg in die Zentrale eines Radiosenders vom Geheimdienst verhaftet. Jatar wollte demnach weitere Videos und Informationen über die Proteste gegen Maduro im Internet verbreiten. Laut seiner Schwester, die in Boston lebt, wurde die Wohnung ihres Bruders durchsucht und verwüstet. Die Proteste gegen Maduro hatten in ganz Lateinamerika für Gelächter in den sozialen Netzwerken gesorgt. Das Ministerium für Kommunikation und Information veröffentlichte Stunden nach der Attacke ein bearbeitetes Video und mehrere Fotos, die die Geschehnisse in Porlamar aus Sicht des Regimes zeigen sollen.
Update, 7. September
Chiles Außenminister Heraldo Muñoz äußerte sich besorgt über die Verhaftung des in Chile geborenen Journalisten und betonte, dass chilenische Staatsbürger das Recht auf Schutz durch die Regierung ihres Heimatlandes haben.
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