In der traditionellen chinesischen Medizin kommen Präparate oder Teile von Wirbeltieren, darunter zum Beispiel die Knochen des Tigers, zur Anwendung. Alle naturheilkundliche Medizin muss früher oder später mit knappen Ressourcen rechnen, sobald sie einen Massenkonsum zu befriedigen hat. Die „Volksmedizin“ setzt unter anderem auf Extrakte wie Bärengalle, Haifischflossen, Seepferdchenarten oder Schildkrötenarten – der Handel mit diesen Produkten erfolgt häufig über den Schwarzmarkt. Mit der politischen Öffnung Chinas und den damit einhergehenden Reiseerleichterungen erlebte die chinesische Heilkunde einen regelrechten Boom, was in einigen Ländern zu massiven Problemen führt. Zahlen des Zolls von Qingdao, eine Hafenstadt in der Provinz Shandong belegen, dass die Einfuhr von Eselhäuten zwischen 2013 und 2015 von 9,32 Tonnen auf 22,44 Tonnen gestiegen ist (um fast 150%). Mexiko, Peru und Ägypten gehören zu den wichtigsten Herkunftsländern.
Die aus Eselhaut gewonnene schwarze Gelatine – E Jiao (Asini colla corii) – wird in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) vor allem als ein Xue (Blut) erhaltendens und ergänzendes Arzneimittel eingesetzt (Verbesserung der Blutzirkulation, unregelmäßige Menstruation, Anämie, Schlaflosigkeit oder Schwindel). Mehrere afrikanische Länder (Niger, Burkina Faso) haben bereits den Export ihrer Fohlen oder Häuten nach Asien verboten, da ihre Herden zunehmend dezimiert wurden. Jedes Jahr produziert China etwa 5.000 Tonnen E – Jiao, dafür werden nach Schätzungen der führenden Hersteller etwa 4 Millionen Häute benötigt.
Es gibt da ein ganz besonderes Exemplar in Venezuela. Dem kolumbianischen Langohr könnten die Chinesen sicherlich jede Menge Gelantine aus dem Fell prügeln.