Millionen Menschen inszenieren sich per Selfie. Singles, Paare, Freunde und Familien postieren sich abgekämpft vom stressigen Touristenalltag vor einer Sehenswürdigkeit, jagen Pokemon im Freien und treiben die Selbstinszenierung auf die Spitze. Kritiker sprechen vom Verblöden der Gesellschaft und von Soziopathen, die weder Empathie noch Solidarität kennen und sich stattdessen im Selfie-Wahn aalen. Der irre Trend hat schon mehreren Menschen das Leben gekostet, in Lissabon (Portugal) hat ein Tourist aus Brasilien eine äußerst wertvolle Statue im Nationalmuseum für alte Kunst „Museu Nacional de Arte Antiga“ schwer beschädigt.
Für ein Selfie näherte sich der Mann rückwärts einer Statue und stürzte dabei den mehrere Hundert Jahre alten heiligen „São Miguel“ (Erzengel Michael) vom Sockel. Das Museum wurde für die Öffentlichkeit geschlossen, ein Team von Experten bewertet die Beschädigungen. Die Leitung des Museums gab bekannt, dass der Tourist nicht verletzt wurde.
Aber dafür bezahlen soll er.