Venezuela: Über 30 Milliarden US-Dollar Schulden bei ausländischen Lieferanten

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Mitarbeiterzahl inzwischen auf 15.000 verdreifacht (Foto: Archiv)
Datum: 08. November 2016
Uhrzeit: 14:00 Uhr
Leserecho: 4 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die Verstaatlichung des Stahlriesen Ternium-Sidor durch den venezolanischen Staat wurde von der Regierung im Jahr 2008 als wichtiger Schritt in Richtung eines neuen Wirtschaftssystems gefeiert. Dieser Initiative war ein fast eineinhalb Jahre währender Arbeitskampf vorausgegangen, bei welchem die Verstaatlichung der Betriebe gefordert wurde. Der “Erfolg” des “Sozialismus des 21. Jahrhunderts” ist deutlich sichtbar. Ein Mangel an Investitionen, kombiniert mit fehlenden Devisen und technologischer Untauglichkeit haben dazu geführt, dass der sozialistische Traum wie eine Seifenblase geplatzt ist.

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Die Irrsinnspolitik hat lediglich bewirkt, dass sich beim einstmals wichtigsten Metallproduzenten Lateinamerikas die Mitarbeiterzahl inzwischen auf 15.000 verdreifacht und die heimische Stahlproduktion in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres auf 0,232 Millionen Tonnen gesunken ist. Verglichen mit 1,05 Millionen Tonnen für den gleichen Zeitraum des Jahres 2015 bedeutet dies einen Rückgang von 78 Prozent. Am Dienstag (8.) gab Ricardo Cusanno, Vizepräsident des wichtigsten Unternehmerverbandes in Venezuela „Fedecámaras“ bekannt, dass die Regierung Schulden bei internationalen Lieferanten in Höhe von mehr als 30 Milliarden US-Dollar angehäuft hat.

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  1. 1
    Martin Bauer

    In den vergangenen Jahren lief die Produktion schon allein deshalb noch ganz ordentlich, weil die Geschäftsleitung diesen Stahl heimlich nach Brasilien verhökerte, zum Bau der WM-Fussballstadien. Den Verkaufserlös sah die Firma niemals. Die Produktion des Stahls ziert zwar die Statistiken, über dessen Verbleib gibt es jedoch keinen Nachweis. Er verliess den Hochofen und – puff! – hörte auf wundersame Weise auf zu existieren. Jedenfalls in Venezuela und in den Büchern des Stahlwerks…

  2. 2
    Gringo

    Frag mal Madburro und Co, wo die Milliardenkonten sind.

    • 2.1
      Martin Bauer

      In diesem speziellen Fall gab es Indizien dafür, dass die Geschäftsleitung des Stahlwerks in Eigeninitiative handelte, ohne Miraflores einzuweihen oder zu beteiligen. Allerdings ist dies nicht gesichert.

  3. 3
    Don Ewaldo

    Man kann Geld eben nur einmal ausgeben,bzw.verschwinden lassen.Das qualifizierte Personal
    wurde aufgrund NICHT roter Gesinnung entlassen,Resultat bekannt,u.a. auch die Explosion in Maracay
    zu Chavez Zeiten,spricht für sich.Der „Hexenmeister“ von CUBAS Gnaden hat eben versagt.

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