Internationale Tagung zu Korruptionsforschung und Wirtschaftskriminalität

bundesrichter

Richter Moro zählt zu den hundert einflussreichsten Personen Brasiliens (Foto: Moro)
Datum: 30. November 2016
Uhrzeit: 11:46 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Mit verschiedenen Aspekten der Wirtschaftskriminalität und dem Kampf gegen Korruption beschäftigt sich eine internationale Tagung, zu der das Max-Weber-Institut für Soziologie der Universität Heidelberg vom 8. bis 10. Dezember 2016 einlädt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen neben Analysemethoden der Korruptionsforschung auch die Erfahrungen mit unterschiedlichen Ansätzen der Prävention, die in der Forschungsarbeit zu organisationaler Kriminalität bislang kaum Beachtung gefunden haben. Zu den Referenten gehört der brasilianische Bundesrichter Dr. Sérgio Moro, der als Ermittlungsrichter in einem milliardenschweren Schmiergeldskandal in Brasilien tätig ist. Er wird erstmals einen Vortrag in Deutschland halten.

Zu der Tagung „How to analyse and prevent corporate crime? The failures of regulation and self-regulation“ werden knapp 20 Wissenschaftler aus acht Ländern erwartet. Die Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen beschäftigen sich mit aktuellen Fragestellungen aus dem Themenbereich Unternehmenskriminalität. Zudem werden die Teilnehmer Defizite in der Regulierung und Selbstregulierung der Korruptionsbekämpfung in Wirtschaft und Politik erörtern. Weitere Tagungsthemen sind die experimentelle Korruptionsforschung sowie Befragungstechniken zur Analyse von Korruption. Veranstalter der Konferenz ist der interdisziplinäre Forschungsbereich „Organisationale Devianz-Studien“. Dieser Verbund von Soziologen, Kriminologen und Rechtswissenschaftlern der Universität Heidelberg untersucht unter der Leitung von Prof. Dr. Markus Pohlmann vom Max-Weber-Institut für Soziologie, wie Organisationen zu illegalem Handeln gelangen und wie sie gegebenenfalls wieder auf rechtlich sicheren Boden zurückfinden. In einem Blog berichten die Wissenschaftler zweimal im Monat aus einer soziologischen Perspektive über Fälle von Korruption und Manipulation.

In seinem öffentlichen Vortrag „Corruption and law enforcement in Brazil: The Petrobras case“ beleuchtet Sérgio Moro aus einer wissenschaftlichen Perspektive die Ermittlungen im Fall „Operação Lava Jato“. Mit dieser „Operation Autowäsche“ wurde ein großes Korruptionsnetzwerk in Brasilien aufgedeckt. Im Anschluss steht Prof. Moro für Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltung in englischer Sprache findet am 9. Dezember 2016 in der Aula der Neuen Universität statt und beginnt um 18 Uhr.

Die Tagung ist Teil der Aktivitäten des Field of Focus 4 „Selbstregulation und Regulation: Individuen und Organisationen“, einem der vier interdisziplinären Forschungsfelder, die im Rahmen der Exzellenzinitiative im „Zukunftskonzept“ der Universität Heidelberg verankert sind. Die Veranstaltung wird außerdem von der VolkswagenStiftung unterstützt.

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