Ein Gericht in New York hat den brasilianischen Baukonzern Odebrecht zu einer Strafe von mindestens 3,5 Milliarden Dollar verurteilt. Odebrecht hat weltweit Regierungsbeamte bestochen um an Aufträge zu kommen. Bereits vor Monaten hatte sich abgezeichnet, dass der familiengeführte Mischkonzern mit Hauptsitz in Salvador da Bahia ganz Lateinamerika geschmiert hat. In der Region wurden unter anderem in Peru, Venezuela, Ecuador, Argentinien, Kolumbien, Guatemala, Mexiko, Panama und der Dominikanischen Republik hochrangige Regierungsbeamte bestochen, Schmiergeld gehörte zur Geschäftsstrategie. In Peru zahlte das Unternehmen zwischen 2005 und 2014 insgesamt 29 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern, Präsident Pedro Pablo Kuczynski Godard lehnt jede Verantwortung für den Skandal ab.
Kuczynski wies am Donnerstag (22.) darauf hin, dass er zu diesem Zeitpunkt Premierminister in der Regierung von Alejandro Toledo war. „Ich kann garantieren, dass ich keine Bestechungsgelder erhalten oder irgendetwas mit diesem Skandal zu tun habe“, so das Staatsoberhaupt zu Reportern. Bereits letzte Woche hat die Staatsanwaltschaft Untersuchungen eingeleitet um festzustellen, ob Kuczynski den Konzern zu Aufträgen verholfen hat. In den letzten zehn Jahren hatte Odebrecht in Peru Ausschreibungen für öffentliche Bauaufträge in Höhe von mindestens zehn Milliarden US-Dollar „gewonnen“.
24. Dezember
Odebrecht Latinvest, Tochtergesellschaft der brasilianischen Gesellschaft und verantwortlich für Investitionen in Lateinamerika, wird laut einer Pressemitteilung „mit den peruanischen Behörden kooperieren“. In den Ermittlungen der peruanischen Justiz wird die Schmiergeld-Praxis während der Regierungszeit von Alejandro Toledo, Alan García und Ollanta Humala durchleuchtet.
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