Die Route der Bestechungsgelder vom brasilianischen Baukonzern Odebrecht beginnt sich zu entfalten. Im Rahmen der Geständnisse im Fall des milliardenschweren Korruptionsskandals „Lava Jato“ legte Luiz Eduardo Soarez, ehemalige Führungskraft beim familiengeführten Mischkonzern, am Freitag (23.) ein Geständnis ab. Nach seinen Worten erhielten Ricardo und Luis Enrique Martinelli Linares, Söhne des ehemaligen panamaischen Präsidenten Ricardo Martinelli, Schmiergelder in Höhe von sechs Millionen US-Dollar.
Diese Version deckt sich mit den Ermittlungen der US-Behörden. Dem Justizministerium der Vereinigten Staaten liegen Dokumente vor, die für den „Gewinn“ von Ausschreibungen bei öffentlichen Ausschreibungen Schmiergeldzahlungen an „zwei nahe Verwandte“ eines „sehr hohen Regierungsmitglieds in Panama“ berichten. Die Staatsanwaltschaft des zentralamerikanischen Landes gab bekannt, „in den kommenden Tagen in die Vereinigten Staaten zu reisen“.
In den USA hatte die Justiz vor wenigen Tagen Dokumente veröffentlicht, aus denen die zur Geschäftsstrategie gehörende Schmiergeld-Praxis von Odebrecht ersichtlich wird. Um an Aufträge für rund 100 Projekte in 12 Ländern (darunter Angola, Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Dominikanische Republik, Ecuador, Guatemala, Mexiko, Mosambik, Panama, Peru und Venezuela) zu gelangen, zahlte Odebrecht den meist staatlichen Entscheidungsträgern 788 Millionen US-Dollar an Bestechungsgeldern.
Während die Regierungen von Peru, Argentinien, Kolumbien und Ecuador Ermittlungen ankündigten, bleibt diese Aufgabe in Venezuela der Nationalversammlung überlassen. Inzwischen wurden in Kolumbien bereits leitende Beamte identifiziert, die während der Regierungszeit von Alvaro Uribe etwa 6.5 Millionen US-Dollar an unzulässigen Zahlungen erhalten haben.
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