Seit Monaten flüchten Zehntausende Venezolaner vor dem politischen und wirtschaftlichen Chaos in ihrem Heimatland. Das Leugnen der vom Chavismus verursachten chronischen Versorgungskrise bezeichnen Menschenrechtsorganisationen als kriminell. Der venezolanische Exodus hat schon längst begonnen und weckt Erinnerungen an die Flucht von Kubanern, Haitianern oder Dominikanern, die bereits seit Jahrzehnten versuchen den Missständen in ihrer Heimat zu entkommen. Da Venezuela aus dem „Mercosur“ (Gemeinsamer Markt Südamerikas) ausgeschlossen wurde, suchen die brasilianische Bundesstaatsanwaltschaft und die Ombudsstelle für Flüchtlinge nach neuen Wegen, um den aufenthaltsrechtlichen Status von Tausenden Flüchtlingen aus Venezuela zu regularisieren.
Die Bundespolizei spricht von einer Lawine von Einwanderern aus dem Nachbarland, die vor allem im Estado de Roraima, dem bevölkerungsärmsten der 27 Bundesstaaten von Brasilien, Zuflucht und Hilfe suchen. In einem Manifest, das von verschiedenen Hilfs- und Menschenrechtsorganisation (darunter der Caritas) unterzeichnet und dem Nationalen Amt für Migration in Brasília übergeben wurde, wird als einzige Option für die Bewältigung dieser komplexen Migrationsströme die Anerkennung des Flüchtlingsstatus genannt.
In dem Dokument wird darauf hingewiesen, dass die Venezolaner „vor der unhaltbaren Situation“ in ihrem Heimatland flüchten und „nicht auf persönlichem Wunsch“. Den Flüchtlingen würde „keine Alternative“ zur Verfügung stehen. Durch den Ausschluss aus dem Mercosur sind sie allerdings „nicht berechtigt, Aufenthaltsdokumente und Arbeitserlaubnis in Brasilien zu erhalten“.
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