Buchmesse Kuba: Diktatur setzt auf Zensurpraxis der DDR-Staatssicherheit

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Internationalen Buchmesse in Havanna (9. bis 19. Februar) Foto: filcuba)
Datum: 27. Februar 2017
Uhrzeit: 12:25 Uhr
Ressorts: Kuba, Kultur & Medien
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Kubanische Behörden haben die Bücher des Ch. Links Verlages auf der Internationalen Buchmesse in Havanna (9. bis 19. Februar) auf dem deutschen Gemeinschaftsstand beschlagnahmt und entfernt. Es handelt sich um Titel, die auf unterschiedliche Weise die Entwicklung in Kuba thematisieren, darunter der aktuelle Band von Hannes Bahrmann „Abschied vom Mythos – Sechs Jahrzehnte kubanische Revolution“, das gerade in Deutschland von der Bundeszentrale für politische Bildung angekauft wurde.

Ferner wurde das historische Lesebuch „Revolutionen“ (herausgegeben von Patrick Oelze) konfisziert, in dem sich ein Aufsatz des ehemaligen deutschen Botschafters in Havanna Bernd Wulffen findet, und das ebenfalls von den Landeszentralen für politische Bildung hierzulande vertrieben wird. Außerdem waren die Anthologien „Oh Du, geliebter Führer – Personenkult im 20. und 21. Jahrhundert“ sowie „Ostalgie international – Erinnerungen an die DDR von Nicaragua bis Vietnam“ (beide herausgegeben von Thomas Kunze und Thomas Vogel) betroffen.

Verleger Christoph Links dazu: „Dieses Vorgehen erinnert an die Zensurpraxis der DDR-Staatssicherheit, die einst auf der Leipziger Buchmesse so mit unliebsamen Büchern aus der Bundesrepublik umgegangen ist. Aber die Stasi hat wenigstens noch eine Quittung ausgestellt und den Preis ersetzt. Das Vorgehen der kubanischen Behörden zeugt nicht gerade von einer politischen Öffnung oder gar Liberalisierung im Land.“

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