Lateinamerika: Bundesministerium fördert zwei neue Forschungskollegs

mexiko

Das Kolleg ist ein gemeinsames Projekt der Universitäten Bielefeld, Kassel, Hannover und Jena und wird nicht nur am Hauptstandort in Guadalajara Forschungsgruppen einrichten (Foto: udg.mx)
Datum: 01. März 2017
Uhrzeit: 12:24 Uhr
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Autor: Redaktion
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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Aufbau neuer „Maria Sibylla Merian Centres for Advanced Studies“ in São Paulo (Brasilien) und Guadalajara (Mexiko). Kernelement der beiden Kollegs wird ein internationales Gastwissenschaftlerprogramm sein, das es möglich macht, renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Lateinamerika und Deutschland, aber auch aus anderen Teilen der Welt, dorthin einzuladen.

„Mit den beiden Kollegs legen wir den Grundstein für eine langfristige Forschungszusammenarbeit in den Geisteswissenschaften mit Lateinamerika. Wir stehen weltweit nicht nur vor großen Umweltveränderungen, sondern auch vor gesellschaftlichen Umbrüchen. Diese zu verstehen, sie aus unterschiedlichen Perspektiven zu interpretieren und Zusammenhänge festzustellen, dazu brauchen wir die Geistes- und Sozialwissenschaften mehr denn je – und Partnerschaften, die eine internationale und interdisziplinäre Forschung ermöglichen“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka.

Am heutigen Tage startet das Kolleg an der Universidad de Guadalajara in Mexiko. Dort wird man sich aus interdisziplinärer Sichtweise mit Fragen der Wahrnehmung und Reflektion gesellschaftlicher Krisen durch Akteure aus Politik, Wirtschaft und Kultur beschäftigen. Welche Krisenbewältigungsstrategien entwickeln die Akteure? Wie können neue Ansätze zur Problembearbeitung – auch transregional – aussehen, und wie kann man sie in die Praxis überführen? Das Kolleg ist ein gemeinsames Projekt der Universitäten Bielefeld, Kassel, Hannover und Jena und wird nicht nur am Hauptstandort in Guadalajara Forschungsgruppen einrichten, sondern auch in Buenos Aires (Universidad Nacional de San Martín), Quito (Facultad Latinoamericana de Ciencias Sociales) und San José (Universidad de Costa Rica).

An der renommierten Universidade de São Paulo in Brasilien startet dann Anfang April das zweite Kolleg. Aus einer Vielfalt disziplinärer Perspektiven, die von Wirtschafts- und Rechtswissenschaft, über Soziologie, Geschichte und Ethnologie bis hin zur Literaturwissenschaft reicht, wird das Centre verschiedenste Formen des gesellschaftlichen Zusammenlebens untersuchen. In innovativer Weise wird dort Forschung zu interkulturellen Beziehungen, Klassen- und Geschlechterverhältnissen miteinander verknüpft. An dem Projekt beteiligen sich in Deutschland die Freie Universität Berlin, die Universität zu Köln und das Iberoamerikanische Institut – Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Sie arbeiten über den Hauptstandort in Brasilien hinaus auch eng mit der Universidad Nacional de La Plata in Argentinien und dem Colegio de México zusammen.

Während der nun beginnenden ersten Phase (zwei bis drei Jahre) werden die Forschungsprogramme für die Kollegs ausgearbeitet und zugleich die Infrastruktur aufgebaut. Wenn das gelingt, wird das BMBF die Kollegs für weitere sechs Jahre fördern (sogenannte „Hauptphase“). Daran kann sich – wiederum abhängig von dem bis dahin Erreichten – eine drei- bis vierjährige Schlussphase anschließen. Insgesamt fördert das BMBF ein Maria Sibylla Merian Centre über bis zu zwölf Jahre.

Die beiden neuen Centres for Advanced Studies folgen auf das „M. S. Merian – R. Tagore International Centre for Advanced Studies“ in Delhi, das bereits im Juli 2015 gestartet ist. Noch bis zum 10. März läuft die Ausschreibung für ein weiteres Center, das in Subsahara-Afrika aufgebaut werden soll.

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