Bun­des­rats­prä­si­den­tin in Ar­gen­ti­ni­en und Uru­guay

uruguay

Uruguay ist das kleinste spanischsprachige Land in Südamerika (Foto: Ministerio)
Datum: 05. Mai 2017
Uhrzeit: 16:21 Uhr
Ressorts: Lateinamerika
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Bundesratspräsidentin Malu Dreyer reist vom 6. bis 13. Mai 2017 nach Argentinien und Uruguay. In der argentinischen Hauptstadt trifft sie unter anderem Präsident Mauricio Macri. Dreyers Besuch in Argentinien ist einer der ranghöchsten der letzten 10 Jahre. Einen Schwerpunkt der Reise bildet der bilaterale Austausch zu Fragen der Wirtschaftspolitik. Das Motto ihrer Bundesratspräsidentschaft „Zusammen sind wir Deutschland – Europa jung denken!“, bestimmt gewissermaßen auch ihre Reise nach Argentinien und Uruguay: Der lateinamerikanische Staatenbund für einen gemeinsamen Markt, Mercosur, will seine Beziehungen zu Europa ausbauen.

„Die Verhandlungen über ein EU-Mercosur Freihandelsabkommen bekommen durch die aktuelle Politik der Marktabschottung in den USA eine zusätzlichen Bedeutung für Europa.“, erklärt Bundesratspräsidentin Malu Dreyer. „Die Europäische Union und der Mercosur mit seinen Mitgliedsländern Brasilien, Argentinien, Uruguay, Paraguay und Venezuela sind zwei der größten Märkte der Welt, die schon heute intensiv Handel miteinander treiben. Für knapp 90 Milliarden Euro tauschten sie im vergangenen Jahr Waren aus. Der Mercosur exportiert hauptsächlich Agrarprodukte und Rohstoffe, während die EU vor allem Maschinen und Chemikalien nach Südamerika ausführt. Handelserleichterungen könnten für beide Seiten große Vorteile und Gewinne bringen“, so Dreyer.

Bei ihrem Besuch in Argentinien setzt die Bundesratspräsidentin deshalb auf den internationalen Austausch und eine Politik gegen Isolationismus. Das Gespräch mit dem argentinischen Präsidenten Mauricio Macri ist einer der politischen Höhepunkte der Reise. Nach der Abschottung Argentiniens durch die Ära Kirchner und dem Staatsbankrott 2001 betreibt der amtierende Präsident Mauricio Macri eine Öffnung des argentinischen Marktes. Seine Politik steht für Liberalisierung und Weltmarktintegration. Gute Beziehungen zur EU und insbesondere zu Deutschland sind Staatschef Marci dabei wichtig. Er war zuletzt im Juli 2016 in Deutschland und wird auch am kommenden G20-Gipfel in Hamburg teilnehmen.

Weitere Begegnungen sind mit der Vizepräsidentin Argentiniens und Senatspräsidentin Gabriela Michetti sowie der Außenministerin Susana Malcorra, dem Staatssekretär für Handel Miguel Braun und dem Beauftragten für staatliche Medien Hernán Lombardi vorgesehen. Außerdem trifft Dreyer Mitglieder der argentinisch-deutschen Parlamentariergruppe. Ebenfalls auf dem Programm in Buenos Aires steht der Besuch des deutschen Unternehmens Schott. Es verarbeitet hochwertiges Rohglasmaterial aus Deutschland. Mit dieser umgekehrten Wertschöpfungskette steht das Unternehmen beispielhaft für die Bedeutung offener Märkte. Malu Dreyer möchte ihre Reise nutzen, um für weitere Kooperationen mit deutschen Unternehmen und Kammern zu werben. Sie wird von einer knapp 30 köpfigen Wirtschaftsdelegation begleitet.

Wie immer ist Bundesratspräsidentin Dreyer auch bei dieser Auslandsreise der Austausch mit Jugendlichen sehr wichtig: In Argentinien wird sie eine Universität, eine deutsch-argentinische Schule und ein deutsch-sprachiges Kinderheim besuchen. Ähnliche Begegnungen sind in Uruguay vorgesehen. „Ich möchte die bereits zahlreichen Kooperationen unterstützen, die in Schule, Hochschule und beruflicher Bildung vorhanden sind“, so Bundesratspräsidentin Malu Dreyer.

Neben den Themen Teilhabe und Bildung wird es in den Gesprächen mit jungen Leuten, aber auch Gewerkschaftsvertretern, vor allem um die duale Berufsausbildung gehen. Das deutsche Modell stößt bei den Gastgebern auf großes Interesse. Schon jetzt gibt es diese umfassende Ausbildung vereinzelt; sowohl Argentinien als auch Uruguay planen jedoch, das Modell flächendeckend auszubauen.

Darüber hinaus trifft Dreyer in Buenos Aires die Großmütter der Plaza de Mayo. Die Frauen haben in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur Söhne, Ehemänner und Brüder verloren und setzten sich seit dieser Zeit gegen Gewaltherrschaft ein. Zuletzt hatten Frank-Walter Steinmeier als damaliger Außenminister und US-Präsident Obama diese Opfer des staatlichen Terrorismus besucht.

In Uruguay setzt die Bundesratspräsidentin ihre politischen Gespräche fort. Dort sind Begegnungen mit dem Vizepräsidenten der Republik und Senatspräsidenten Raúl Fernando Sendic Rodriguez und dem Vizeminister für Wirtschaft und Finanzen Pablo Ferreri vorgesehen. Außerdem spricht sie mit dem Vizepräsidenten der Abgeordnetenkammer Juan Carlos Mahía und dem Regierenden Bürgermeister von Montevideo Daniel Martínez.

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