Der Internationale Koordinationsrat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ (MAB) hat am 14. Juni 22 neue Biosphärenreservate und vier grenzüberschreitende Reservate anerkannt. Aus Lateinamerika wurden fünf Gebiete ausgezeichnet. Biosphärenreservate sind Modellregionen für nachhaltige Entwicklung. Sie sind repräsentativ für wertvolle Ökosysteme, bewahren die biologische Vielfalt und fördern eine schonende Bewirtschaftung durch den Menschen und damit eine nachhaltige Entwicklung. Forschung und Bildung für nachhaltige Entwicklung stehen ebenso im Zentrum der Aufmerksamkeit.
Das Biosphärenreservat Savegre befindet sich an der Pazifikküste Costa Ricas etwa 190 Kilometer südlich der Hauptstadt San José. Es grenzt im Norden und Osten an bestehende Biosphärenreservate. Knapp die Hälfte der Fläche des Biosphärenreservats von insgesamt 3.100 Quadratkilometern ist Meeresgebiet und enthält wertvolle marine und küstennahe Ökosysteme.
Bosques de Paz ist das erste grenzüberschreitende Biosphärenreservat in Südamerika. Es schließt die zwei bereits bestehenden Biosphärenreservate Bosque de Seco im Südwesten Ecuadors und Noroeste Amotapes-Manglares im Nordwesten Perus zusammen. Dies ist nur ein Beispiel der verstärkten Kooperation der beiden Länder seit einem Abkommen von 1998.
Das honduranische Biosphärenreservat San Marcos de Colón liegt nur wenige Kilometer von der Grenze Nicaraguas entfernt, in einer Höhe von 500 bis 1700 Metern. Das 580 Quadratkilometer große Gebiet ist Heimat vieler seltener Tierarten, darunter auch gefährdete Arten wie der Schluchtenguan und der Rotschwanzbussard.
Das neue grenzüberschreitende Biosphärenreservat La Selle – Jaragua-Bahoruco-Enriquillo (Dominikanische Republik/Haiti) verbindet zwei Biosphärenreservate miteinander, die zuvor auf beiden Seiten der Grenze auf der karibischen Insel eingerichtet wurden (2002 beziehungsweise 2012). Das grenzüberschreitende Biosphärenreservat sichert ökologische Korridore und eine gemeinsame Bewirtschaftung der Natur, damit die Bewohner auf beiden Seiten der Grenze zusammen finden, ihre Interessen abgleichen können und einen besseren Lebensunterhalt erreichen können.
Itaipu (Paraguay) ist eines der größten Wasserkraftwerke der Welt, gelegen an der Grenze zu Brasilien. Das neue Biosphärenreservat rund um das Kraftwerk hat eine Fläche von 10.000 Quadratkilometern und umfasst sechs Teilgebiete mit strengem Naturschutz. Die Flora ist geprägt von einer Form von Laubwald, der als „Upper Parana Atlantic Forest“ zu den 200 Ökoregionen der Welt zählt, die laut WWF besonderen Schutz erfordern.
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