Vision nach Hurrikan „Maria“: Dominica möchte das erste klimaresistente Land werden

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Luftaufnahme der Verwüstung in Dominica. UN-Foto / Rick Bajornas
Datum: 10. Oktober 2017
Uhrzeit: 13:44 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
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Hurrikan „Maria“ war direkt über die Karibikinsel Dominica hinweggezogen und hat dabei wie auf Puerto Rico und der Dominikanischen Republik schwere Schäden verursacht. Der dreizehnte tropische Sturm, siebte Hurrikan und vierte schwere Hurrikan der atlantischen Hurrikansaison 2017 hatte sich am 16. September aus einer tropischen Welle gebildet, entwickelte sich nur 25 Kilometer ost-südöstlich von Domenica zum Kategorie-5-Hurrikan. „Marias“ Landfall am 19. September um 01:15 Uhr UTC war das erste Mal, dass das Auge eines Hurrikans der Kategorie 5 auf die Küste der Insel Dominica traf und dort schwerste Schäden anrichtete. Premierminister Roosevelt Skerrit bezeichnete die Zerstörungen als „unfassbar“, die Inselregierung meldete 27 Todesopfer. Nach anfänglichen Schätzungen zerstörte oder beschädigte der Wirbelsurm 90 % der Gebäude, bei einem Besuch auf Dominica war UN-Generalsekretär António Guterres von den Zerstörungen geschockt und hat die Vision des Inselstaates gelobt, das erste klimaresistente Land der Welt​ zu werden.

„Nirgendwo anders auf der Welt habe ich zuvor einen Wald gesehen, der bis auf das letzte Blatt der Bäume dezimiert wurde“, so Guterres, der mit einem Hubschrauber über die am stärksten betroffenen Gebiete flog. „In jeder Gemeinde sind die meisten Gebäude zerstört oder schwer beschädigt.“ Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz unterstrichen Generalsekretär Guterres und der Ministerpräsident der Karibikinsel, Roosevelt Skerrit, die Dringlichkeit, den Klimawandel ernst zu nehmen: „Unsere Verwüstungen sind so umfassend, dass unsere Wiederherstellung dem ebenbürtig sein muss“, erklärte Skerrit. „Und so haben wir eine einmalige Gelegenheit, ein Beispiel für die Welt zu sein, ein Beispiel dafür, wie sich eine ganze Nation von einer Katastrophe erholt und wie eine ganze Nation für die Zukunft klima​r​esistent gestaltet werden kann.“

Vor kurzem haben die Vereinten Nationen und ihre Partner einen Hilfs-Kampagne in Höhe von 31,1 Millionen US-Dollar angekündigt, um in den nächsten drei Monaten über 90 Prozent der Dominikaner – etwa 65.000 Menschen – zu erreichen. „Man muss sicherstellen, dass die internationale Gemeinschaft in vollem Umfang anerkennt, dass die Intensität von Wirbelstürmen und die Vermehrung von Wirbelstürmen in der Karibik in dieser Saison kein Zufall ist. Sie sind das Ergebnis des Klimawandels“, betonte Guterres. Der Generalsekretär bekräftige unter Berufung auf die Forschungsergebnisse der Weltorganisation für Meteorologie (WMO), dass die Anzahl der Naturkatastrophen sich verdreifacht hätte, während die von ihnen verursachten wirtschaftlichen Schäden sich verfünffacht hätten.

„Heute gibt es wissenschaftliche Beweise dafür, dass der Klimawandel größtenteils für die dramatische Zunahme der Intensität und Zerstörung durch die Hurrikane in der Karibik und für viele andere Phänomene auf der ganzen Welt verantwortlich ist“.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Caramba

    „Heute gibt es wissenschaftliche Beweise dafür, dass der Klimawandel größtenteils für die dramatische Zunahme der Intensität und Zerstörung durch die Hurrikane in der Karibik und für viele andere Phänomene auf der ganzen Welt verantwortlich ist“.
    Die würde ich gerne sehen. Quellen?
    Nicht dass ich am Klimawandel zweifeln würde, aber genau solche Aussagen schaden immens, sind Wasser auf die Mühlen der Klimawandelleugner.
    Zusammenhänge, Wahrscheinlichkeiten, Indizien…ok.
    Wissenschaftliche Beweise? Gibt es nicht…..schon die „dramatische Zunahme“ steht auf tönernen Füssen. Lest doch mal die Historie der Hurrikane bei der NOAA nach…..

    • Ich sehe das ganz ähnlich. In jedem Bereich der Wissenschaft, sei es Biologie, Quantenphysik, Chemie, Medizin, Astronomie oder was auch immer, würde eine Theorie, die sich auf eine kaum aussagekräftige Datenbasis begründet, die in nur wenigen Jahren eher krampfhaft gesucht als gefunden wurde, als Scharlatanerie verworfen und ihre Verfechter bildlich gesteinigt. Beim Klimawandel jedoch redet man schon längst nicht mehr von Theorie, sondern von „wissenschaftlich bewiesenen Fakten“. Diese „Fakten“, die wir seit Jahren um die Ohren gehauen bekommen, sind gefiltert und wohlweislich von solchen getrennt, die nicht ins vorgefertigte Bild passen. Es ertönt ein immer lauterer Chor aus ideologisch verblendeten Agitatoren, von krankhaftem Sendungsbewusstsein getriebenen Weltverbesserern und finanziell motivierten Vertretern von Politik und Wirtschaft, der sich in hysterischer und anmassender Weise als Lehrmeister der Menschheit aufspielt.

      Daß das Klima sich wandelt, ist messbar, ist sichtbar und unbestritten. Wer jedoch behauptet, dies sei in entscheidender Weise auf Aktivitäten der Menschheit zurückzuführen, tanzt auf sehr, sehr dünnem Eis. Vielleicht stellt sich eines Tages ja heraus, daß er Recht hatte. Doch bis dahin bleibt es reine Spekulation, die um so lächerlicher erscheint, als Anzeichen des aktuellen Klimawandels sich bereits abzeichneten, als der Mensch sein Feuer noch mit Faustkeilen entzündete.

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