Die Arbeitslosigkeit in Brasilien ist im letzten Quartal (Juli bis September) auf 12,4 Prozent gefallen. Nach Angaben des brasilianischen Instituts für Geographie und Statistik (IBGE) ist dies die niedrigste Rate des Jahres.
Im Vorquartal, von April bis Juni, lag der Index bei 13 Prozent (Rückgang 0,6 Prozentpunkte). Im Vergleich zum gleichen Quartal 2016, als die Rate 11,8% erreichte, gab es allerdings einen Anstieg von 0,6 Prozentpunkten.
Bei der Interpretation dieser Meldung ist zu berücksichtigen, dass in Brasilien jemand, der auf dem informellen Arbeitsmarkt tätig ist (man würde dies in anderen Ländern als Schwarzarbeit bezeichnen), als beschäftigt gilt.
Wenn man sich die Realität vor Ort anschaut, so ersetzen renommierte Firmen beispielsweise altgediente Mitarbeiter mit relativ hohem Lohn durch neue mit niedrigem Lohn. Den freigesetzten Mitarbeitern bleibt dann oft nur die Schwarzarbeit als Alternative. Als arbeitslos gelten sie offiziell nicht.
Ca. 38 Mio. von ca. 200 Mio Einwohnern sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt, wobei ca. 80% der 200 Millionen Einwohner im arbeitsfähigen Alter sind. Es sind also ca. 24% der Arbeitsfähigen (38 Mio von 160 Mio) in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.