Brasilien: Polizei erschießt drei Jugendliche während Facebook-Livestream

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Die brasilianische Polizei hat aus einem Hubschrauber heraus auf eine Gruppe junger Menschen geschossen und drei von ihnen getötet (Foto Reprodução)
Datum: 06. November 2017
Uhrzeit: 19:42 Uhr
Ressorts: Brasilien, Panorama
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Redaktion
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Die brasilianische Polizei hat aus einem Hubschrauber heraus auf eine Gruppe junger Menschen geschossen und drei von ihnen getötet. Nach Berichten lokaler Medien saßen die jungen Männer in ihrem Auto und nutzten die Live-Streaming-Funktion von „Facebook“. Der Vorfall ereignete sich im Complexo do Anaia (São Gonçalo), in Rio de Janeiro. Einige lokale Zeitungen berichteten, dass die Behörden im Rahmen der Festnahme eines Drogendealers unterwegs waren und es sich bei den Getöteten um „Banditen“ gehandelt haben soll.

In dem Video, das in den sozialen Netzwerken „Facebook“ und „Twitter“ veröffentlicht wurde, sind vier Personen zu sehen, die Musik im Auto hören. Plötzlich schlagen Schüsse ein und der Jugendliche, der das Video mit seinem Handy dreht, wird tödlich getroffen. Die Staatsanwaltschaft hat mit ihren Ermittlungen begonnen.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Robert

    Was sich bereits seit Jahren in Brasilien abspielt und immer mehr eskaliert ist eine völlige Enthemmung der Gewalt von beiden Seiten. Kriminellen und Polizei. Das ist fast schon Bürgerkriegs-ähnlich. (Hier in Deutschland hört man in den Medien nur einen Bruchteil davon) Wie sollen auch die Zustände besser werden wenn fast JEDER im täglichen Straßenbild damit rechnen muß, dass sein Gegenüber bewaffnet ist. Polizei und auch einfache Bürger überreagieren zu oft. Sei es aus Enthemmung oder nur einfach aus Nervosität. Man ist schon fast froh, wenn man „nur“ ausgeraubt wird und keiner der Opfer plötzlich eine Waffe zieht und inlosballert. Das ist eine Gewaltspirale ohne Ende.
    Für Brasilien gibt es nur eine Lösung: Keine Waffen mehr in Privathand und Totale Verschärfung der Waffengesetze. Das Gewaltmonopol muß zurück in Staatshand und diese muss wieder lernen mit „der Verhältnismäßigkeit der Mittel“ kontrollierter auf Situationen zu reagiern.
    Danach heißt es dann aber auch bedingungslose Bekämpfung der Kriminalität durch den Staat. Ohne Gnade. Vielleicht wird BR dann wieder ein Ort zum Leben…

  2. 2
    Caratinga

    Das was Robert denkt ist i.O.
    Nur sollte bei allem davon ausgegangen warden, das das Problem Gewalt viele Ursachen hat.
    Koruption, Ausbildung, Arbeit, Infrastrukturen, Egoismus nur um einige Gründe zu nennen.

    Diese Banden kann ich verstehen, keine Ausbildung, keine Arbeit wie finanziert ich mein Leben ?
    Da bleibt nur die Kiminalität.
    Eine Lösung ist man ändert das System, nicht der Drogen verkauft wird bestraft, sondern der Käufer, würde es keinen Käufer geben, gibt es auch keinen Dealer.

  3. 3
    Robert

    Ich weiß nicht ob man alles immer noch alles entschuldigen sollte. Es gibt bestimmt viele unter den Tätern die ganz einfach den schnellen Weg zum Geld suchen.Da ist Empathie völlig falsch. Ein Bandit bleibt ein Bandit. Wer andere überfällt (und tötet) um sein eigenes Leben zu finanzieren verdient kein Verständnis. Das ist einfach eine Verwahrlosung der Werte wie sie von den korrupten Eliten vorgelebet wird. Daneben gibt es noch genügend arme Leute die lieber niedrigste Arbeiten machen als kriminell zu werden. Leider werden auch diese oft Opfer der Kriminellen.

  4. 4
    caratinga

    Hallo Robert,
    unter normalen Umständen sehe es auch so wie Sie.
    Ihre Varianten trifft in Brasilien sehr oft zu.
    Eins muss ich Ihnen aber wieder sprechen, die Politk gibt der Industrie ein Freibrief, diese Nutzen diesen und erzwingen den Verkauf von Bauernland, die Politiker haben dann ein volles Bankkonto, und die Bauern leben dann unter einer Brücke. Wer müßte dann bestraft warden, der Bauer oder der Politiker ?
    Das Schlimme ist das die Informationen in Brasilien nicht gibt, die armen Menschen warden für Dumm verkauft. Zum Schluss zeigen sie dann noch ein rotes Fähnchen weil es dafür Kaffee und Kuchen gibt, armes Brasilien.

  5. Die Entwaffnung muss bei den Tätern anfangen, nicht bei deren Opfern.

    Wenn ich mich bewaffneten Kriminellen gegenüber sehe, seien sie Zivilisten oder Uniformierte „Staatsdiener“, möchte ich mich mit zumindest gleichwertigen Waffen verteidigen können. Das gebietet schon das Grundrecht auf Notwehr.

  6. 6
    Robert

    Täter und Opfer…die Übergänge sind oft fliießend. Wieviele Morde aus Eifersucht, Nachbarschaftsstreit, Familienfeden und aus „normalen“ Konfliktsituationen würden nicht geschehen wenn nicht überall in Brasilien Schußwaffen wären. Das ist eine Eskalationsspirale ohne Ende.

    Übrigens ist Ihre Argumentation exakt die der „National Rifle Assoc“. (NRA) in den USA Herr Bauer…

    • 1 – Völlig richtig. Die Problematik ist komplex, deshalb auch die Diskussion mit sehr vielen Argumenten pro und contra. Hier wird jede Regelung von Regierungsseite ein Kompromiss mit Schwächen sein, die nicht nur Menschenleben retten, sondern auch viele kosten wird. – Ich für meinen Teil möchte für mich selbst entscheiden können und nicht entmündigt werden, aufgrund der Existenz von Unbeherrschten und Schwachsinnigen.

      2 – In diesem Punkt zumindest hat die NRA auch völlig Recht!

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