Mit 61.619 gewaltsamen Todesfällen ist in Brasilien im vergangenen Jahr ein neuer trauriger Rekord aufgestellt worden. Rechnerisch wurden sieben Menschen pro Stunde ermordet, ein Anstieg um 3,8 Prozent im Vergleich zu 2015 und in etwa die Zahl der Opfer des Atombombenabwurfs auf Nagasaki 1945. Vor allem in den Armensiedlungen von Rio de Janeiro und São Paulo explodiert die Gewalt, laut dem Institut für öffentliche Sicherheit des Innenministeriums des Bundesstaates Rio de Janeiro starben bis Ende Juni in der Metropolenregion von Rio 3.475 Menschen eines gewaltsamen Todes. Alleine im Bundesstaat Rio de Janeiro wurden bis Sonntagabend (12.) Ortszeit 119 Polizisten ermordet, die öffentliche Ordnung ist außer Kontrolle geraten.
Ein Großteil der rund 800 Favelas von Rio lebt in „einer Art Ausnahmezustand“, Drogen und Waffen gelangen ungehindert in die Favelas. „Der intensive Krieg zwischen den Drogenhändlern und der Polizei bringt Kollateralschäden mit sich. Wir arbeiten daran, diese Schäden zu verringern“, so André Silva de Mendonca, Koordinator der sogenannten „Befriedungs-Polizei“ von Rio de Janeiro.
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